Sankt Petersburg: Zarengebiet

Sankt Petersburg, oft als das „Venedig des Nordens“ bezeichnet, ist eine Stadt, die mit ihrer imperialen Pracht und kulturellen Tiefe beeindruckt. Gegründet von Zar Peter dem Großen im Jahr 1703, sollte sie Russlands Fenster zum Westen werden und entwickelte sich schnell zu einem Zentrum von Kunst, Wissenschaft und Architektur. Wenn du planst, Sankt Petersburg zu entdecken, erwartet dich eine Metropole voller historischer Schätze und unvergesslicher Eindrücke.

Die Stadt erstreckt sich über zahlreiche Inseln, die durch ein Netz von Kanälen und über 300 Brücken miteinander verbunden sind. Eine Bootsfahrt auf diesen Wasserwegen bietet eine besondere Perspektive auf die prächtigen Fassaden und Paläste. Ein einzigartiges Erlebnis sind die berühmten Weißen Nächte von Ende Mai bis Anfang Juli, wenn die Sonne kaum untergeht und die Stadt in ein magisches Licht taucht. In dieser Zeit werden nachts die Newa-Brücken hochgezogen, um größeren Schiffen die Durchfahrt zu ermöglichen – ein Schauspiel, das viele Einheimische und Besucher anzieht.

Kulturelle Schätze und imperiale Pracht

Das Herzstück von Sankt Petersburg ist zweifellos die Eremitage, eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Untergebracht im prunkvollen Winterpalast, der ehemaligen Zarenresidenz, beherbergt sie eine immense Sammlung von Kunstwerken aus aller Welt. Ein weiteres Muss ist die Auferstehungskirche, auch Blutskirche genannt, mit ihren farbenfrohen Zwiebeltürmen und beeindruckenden Mosaiken im Inneren. Die Isaakskathedrale, deren goldene Kuppel weithin sichtbar ist, bietet von ihrer Kolonnade einen atemberaubenden Panoramablick über die Stadt.

Die Peter-und-Paul-Festung, die Keimzelle der Stadt, beherbergt die Peter-und-Paul-Kathedrale mit den Gräbern der russischen Zaren. Außerhalb des Stadtzentrums locken prachtvolle Sommerresidenzen wie der Peterhof mit seinen beeindruckenden Fontänenanlagen und der Katharinenpalast in Puschkin, berühmt für das legendäre Bernsteinzimmer. Diese Paläste zeugen vom unermesslichen Reichtum und der Macht der russischen Zaren.

Mehr als nur Paläste: Das pulsierende Leben

Sankt Petersburg ist jedoch mehr als nur eine Ansammlung historischer Bauten. Der Newski-Prospekt, die prächtige Hauptstraße der Stadt, pulsiert vor Leben und ist gesäumt von Geschäften, Cafés und Theatern. Hier befindet sich auch das Singer-Haus mit seiner markanten Glaskuppel, heute ein bekannter Buchladen. Die Stadt verfügt über ein reiches kulturelles Leben mit zahlreichen Theatern, darunter das weltberühmte Mariinski-Theater, bekannt für seine Opern- und Ballettaufführungen.

Die russische Küche kannst du in zahlreichen Restaurants entdecken, von traditionellen Gerichten wie Borschtsch, Pelmeni (Teigtaschen) und Blini (Pfannkuchen) bis hin zu georgischen Spezialitäten, die in Sankt Petersburg sehr beliebt sind. Ein besonderer Tipp sind die „Pyschetschnaja“ in der Bolschaja Konjuschennaja Straße, wo seit 1958 traditionelle russische Donuts, die „Ponchiki“, serviert werden.

Für diejenigen, die abseits der bekannten Pfade nach Geheimtipps in Sankt Petersburg suchen, lohnt sich ein Besuch der Insel Neu-Holland, die nach langer Zeit wieder für die Öffentlichkeit zugänglich ist, oder eine Fahrt mit der Metro, deren Stationen oft wie unterirdische Paläste gestaltet sind. Die Stadt bietet eine faszinierende Mischung aus imperialer Geschichte, lebendiger Kultur und einzigartigen Erlebnissen, die deinen Aufenthalt unvergesslich machen werden. Wenn du also Sankt Petersburg entdecken möchtest, sei bereit für eine Reise durch Zeit und Pracht.