Ploërmel Sehenswürdigkeiten: Die bewegte Geschichte einer Papst-Statue
Ploërmel in der Bretagne ist Schauplatz einer faszinierenden Geschichte um Kunst, Glauben und Gesetz. Erfahre, wie eine geschenkte Papst-Statue die Stadt vor eine Herausforderung stellte und zu einer bemerkenswerten Lösung führte. Unsere FAQs beantworten deine Detailfragen.

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Alles über Ploërmel
Ploërmel, eine Stadt in der als besonders katholisch geltenden Bretagne, bietet dir eine Geschichte, die so ungewöhnlich wie aufschlussreich ist. Wenn du Ploërmel entdecken möchtest, stößt du unweigerlich auf eine Begebenheit, die zeigt, wie lokale Identität, nationale Gesetze und künstlerische Visionen aufeinandertreffen können. Im Mittelpunkt steht ein monumentales Geschenk und die Frage, wie man damit umgeht, wenn es nicht ganz den Erwartungen – oder den Gesetzen – entspricht.
Ein Geschenk mit Folgen: Die Papst-Statue in Ploërmel
Alles begann mit einer Geste der Großzügigkeit. Der damalige Bürgermeister von Ploërmel lernte den Bildhauer Surab Zereteli, Präsident der Russischen Kunstakademie, in Moskau kennen. Zereteli, bekannt dafür, seine oft riesigen Statuen zu verschenken – auch wenn diese nicht immer auf Gegenliebe stießen, wie Ablehnungen aus Griechenland, Uruguay oder Frankreich für andere seiner Werke zeigten –, offerierte der Stadt eine siebeneinhalb Meter hohe Statue von Papst Johannes Paul II. Die Freude in Ploërmel war zunächst groß. eigens für das imposante Kunstwerk wurde ein neuer Platz gestaltet, die "Place Jean Paul II", um dem bronzenen Karol Wojtyla einen würdigen Rahmen zu geben.
Doch bald regte sich Widerstand unter einigen Bürgern. Der Stein des Anstoßes war nicht die Darstellung des Papstes an sich, sondern ein Detail: das Kreuz, das die Statue überragte. Frankreich ist seit 1905 ein laizistischer Staat, in dem eine strikte Trennung von Kirche und Staat Gesetz ist. Dies bedeutet auch, dass öffentliche Monumente nicht mit religiösen Symbolen versehen werden dürfen. Die Gegner argumentierten, das Kreuz sei ein eindeutig christliches Symbol und habe daher auf öffentlichem Grund nichts zu suchen. Es entbrannte ein jahrelanger Streit, der die Stadt beschäftigte und über ihre Grenzen hinaus Beachtung fand.
Der Streit um das Kreuz und eine salomonische Lösung
Die Auseinandersetzung um die Papst-Statue und ihr Kreuz zog sich hin, bis 2017 der französische Staatsrat in letzter Instanz entschied: Das Kreuz muss weg. Diese Entscheidung stellte alle Beteiligten vor neue Herausforderungen. Der Künstler Surab Zereteli, dessen Werke von manchen Kritikern als "provozierend talentlos" bezeichnet wurden, lehnte einen Papst ohne Kreuz kategorisch ab. Er berief sich auf die Einheit seines künstlerischen Werks. Die Situation schien festgefahren. Sogar die damalige polnische Ministerpräsidentin schaltete sich ein und bot an, dem in Polen geborenen Papst in seiner Heimat Asyl zu gewähren.
Doch dann kam aus der Region selbst ein Vorschlag, der als wahrhaft salomonisch bezeichnet werden kann. Die Diözese von Vannes unterbreitete ein Angebot: Sie kaufte der Stadt Ploërmel die umstrittene Skulptur ab. Mit einem Kran wurde der bronzene Papst von seinem Sockel auf der "Place Jean Paul II" gehoben. Nach einer Vierteldrehung des Kranarms fand Johannes Paul II. einen neuen Standort: den Hof des Collège Sacré-Cœur. Diese Schule gehört der Diözese, womit die Statue nun auf kirchlichem und nicht mehr auf öffentlichem Boden steht. Dort, geschützt vor den laizistischen Bestimmungen für den öffentlichen Raum, kann sie nun mitsamt ihrem Kreuz verbleiben.
Diese Episode macht deutlich, dass Ploërmel ein Ort ist, an dem man sich Herausforderungen stellt und kreative Lösungen findet. Die Geschichte der Papst-Statue ist mehr als nur eine lokale Anekdote; sie spiegelt das Spannungsfeld zwischen Tradition, Gesetz und Kunst im modernen Frankreich wider und ist heute eine der bemerkenswertesten Ploërmel Sehenswürdigkeiten. Sie erzählt von einer Stadt, die einen Weg fand, ein großzügiges Geschenk zu würdigen, ohne ihre gesetzlichen Verpflichtungen zu verletzen, und dabei eine Lösung fand, die letztlich viele zufriedenstellte.
Häufige Fragen
Häufig gestellte Fragen zur Papst-Statue in Ploërmel
Was ist die bekannteste Sehenswürdigkeit in Ploërmel, die mit einer besonderen Geschichte verbunden ist? Die bekannteste Sehenswürdigkeit mit einer außergewöhnlichen Geschichte in Ploërmel ist die monumentale Statue von Papst Johannes Paul II., ein Geschenk des Bildhauers Surab Zereteli.
Warum war die Statue von Papst Johannes Paul II. in Ploërmel umstritten? Die Kontroverse um die Statue entstand wegen des Kreuzes, das die Figur überragte. Aufgrund des französischen Gesetzes zur strikten Trennung von Kirche und Staat (Laizismus) dürfen öffentliche Monumente keine religiösen Symbole tragen, was zum Streit um die Statue Papst Johannes Paul II Ploërmel führte.
Wo befindet sich die Statue von Papst Johannes Paul II. in Ploërmel heute? Nach einem jahrelangen Streit wurde die Statue von der Diözese Vannes gekauft und steht nun auf dem Hof des Collège Sacré-Cœur in Ploërmel, also auf kirchlichem Grund.
Wer hat die Statue von Papst Johannes Paul II. für Ploërmel geschaffen? Der Künstler der siebeneinhalb Meter hohen Bronzestatue ist der russische Bildhauer Surab Zereteli, der für seine monumentalen Werke und deren gelegentliche Schenkungen bekannt ist.
Wie wurde der Konflikt um die religiöse Symbolik der Statue in Ploërmel gelöst? Der Konflikt fand eine Lösung, indem die Diözese von Vannes die Statue kaufte und sie vom öffentlichen Platz auf das private Gelände des Collège Sacré-Cœur versetzen ließ.
Welche Rolle spielt der Laizismus in Frankreich im Fall der Ploërmel-Statue? Der seit 1905 in Frankreich geltende Laizismus, der eine strikte Trennung von Kirche und Staat vorschreibt, war der Hauptgrund für die Kontroverse, da religiöse Symbole wie das Kreuz der Statue auf öffentlichem Grund nicht erlaubt sind.
Hat die katholische Tradition der Bretagne die Debatte um die Statue beeinflusst? Die Bretagne gilt als eine traditionell katholische Region Frankreichs. Dieser Hintergrund dürfte die Diskussionen und die unterschiedlichen Haltungen der Bürger zur Statue und ihrer religiösen Symbolik in Ploërmel zusätzlich geprägt haben.