Amt Creuzburg Sehenswürdigkeiten: Entdecke Burg, Musik & Natur

Amt Creuzburg – Mehr als nur ein Name

Willkommen in Amt Creuzburg, einer Stadt in Thüringen, deren Name untrennbar mit der imposanten Burg verbunden ist, die über dem Werratal thront. Doch hinter dem offiziellen Namen, der durch eine Gebietsreform entstand und auch umliegende Dörfer einschließt, verbirgt sich ein Ort voller Geschichten, Musik und überraschender Naturerlebnisse. Wenn du Creuzburg entdecken möchtest, findest du hier eine faszinierende Mischung aus Mittelalter, Musikgeschichte und modernem Landleben.

Die Creuzburg: Elisabeths Refugium und Bühne der Geschichte

Das Herzstück ist zweifellos die Creuzburg. Auch wenn sie oft im Schatten ihrer berühmten Nachbarin, der Wartburg, steht, hat sie doch ihre ganz eigene, bedeutende Geschichte. Für die heilige Elisabeth von Thüringen war sie sogar die Lieblingsburg. Hier brachte sie ihren Sohn Hermann zur Welt, und eine schlichte Kemenate erinnert an die landgräfliche Wohltäterin – ein starker Kontrast zum prunkvollen Pendant auf der Wartburg, das Elisabeth wohl eher abgeschreckt hätte. Die Burg erlebte wechselvolle Zeiten, wurde mal gepflegt, mal vernachlässigt. Anfang der 1920er Jahre erwarb der umtriebige Hotelier Georg Kossenhaschen die Anlage und ließ sie fachmännisch renovieren, einschließlich der Einrichtung der Elisabeth-Kemenate. Kurze Zeit später sorgte ein ungewöhnlicher Gast für Aufsehen: Der Hochstapler Harry Domela besuchte die Burg, was ihr kurzzeitig mediale Aufmerksamkeit bescherte. Heute beherbergt die Burg auch ein Museum, in dem ein besonderer Schatz zu sehen ist: der lange verschollene Schmuck der Herzogin Elisabeth von Sachsen-Eisenach, der erst 2019 wiederentdeckt wurde.

Musikalische Klänge: Auf den Spuren von Michael Praetorius

Creuzburg ist auch der Geburtsort einer musikalischen Berühmtheit der Renaissance und des Frühbarock: Michael Schulteis, besser bekannt unter seinem latinisierten Namen Michael Praetorius. Geboren 1571, prägte er die Musik seiner Zeit maßgeblich. Sein wohl bekanntestes Werk, das Weihnachtslied "Es ist ein Ros entsprungen" in seinem vierstimmigen Satz, erklingt bis heute weltweit. Auch wenn sein Geburtshaus 1634 einem Brand zum Opfer fiel, erinnert eine Gedenktafel an den großen Sohn der Stadt. Eine weitere, etwas rätselhafte Tafel findet sich außen an der Nikolaikirche, der Stadtkirche Creuzburgs.

Die Nikolaikirche: Zeugin der Stadtgeschichte

Die Nikolaikirche selbst ist ein bedeutendes historisches Bauwerk. Ihre Gründung geht auf Landgraf Hermann I. im 12. Jahrhundert zurück, zeitgleich mit der planmäßigen Anlage des Ortes Creuzburg. Sie war nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch der letzte Ruheort für Adlige wie Elisabeth von Sachsen-Eisenach, die hier 1596 mit ihrem Neugeborenen beigesetzt wurde. Ihr Grab barg den bereits erwähnten Schmuck, der bei Sanierungsarbeiten in den 1920ern entnommen wurde und erst Jahrzehnte später wieder auftauchte. Vielleicht hörst du ja bei einem Besuch die Klänge von Praetorius in diesen alten Mauern.

Natur und Genuss: Das Stiftsgut Wilhelmsglücksbrunn

Etwas außerhalb, idyllisch an Wander- und Radwegen wie dem Elisabethpfad, Lutherweg und dem Werratal-Radweg gelegen, findest du das Stiftsgut Wilhelmsglücksbrunn. Diese ehemalige Saline, für deren wirtschaftliche Nutzung sich schon Goethe einsetzte, blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Die Hoffnung, Creuzburg mithilfe der Solequelle zu einem Kurbad zu entwickeln – das salzige Wasser galt als heilsam bei Rheuma und Gicht –, erfüllte sich nicht. Seit 1997 wird hier jedoch erfolgreich ökologische Landwirtschaft betrieben. Asiatische Wasserbüffel (die 2019 kurzzeitig für Aufsehen auf der nahen Autobahn sorgten), französische Lacaune-Schafe und Gallowayrinder grasen auf den Weiden. Ein Hofladen, eine Käserei, ein Restaurant und Übernachtungsmöglichkeiten laden zum Verweilen ein. Ein perfekter Ort für eine Pause oder einen längeren Aufenthalt inmitten der Natur. Die Vielfalt der Amt Creuzburg Sehenswürdigkeiten reicht somit von historischen Mauern bis zu lebendiger Landwirtschaft.

Amt Creuzburg bietet also weit mehr als nur den Namen einer Verwaltungseinheit. Es ist ein Ort, der Geschichte atmet, musikalische Spuren birgt und mit naturnahen Erlebnissen überrascht.

Häufig gestellte Fragen zu Amt Creuzburg

Was ist der Unterschied zwischen Amt Creuzburg und der Creuzburg? Die Creuzburg ist die bekannte Burg oberhalb des Ortes. Amt Creuzburg ist der offizielle Name der Stadt, der seit einer Gebietsreform auch umliegende Dörfer umfasst und sich auf die Verwaltungseinheit bezieht. Für Besucher ist aber meist die historische Burg Creuzburg der Hauptanziehungspunkt.

Warum ist die Creuzburg besonders mit der Heiligen Elisabeth verbunden? Die Creuzburg gilt als Lieblingsburg der Heiligen Elisabeth von Thüringen. Sie brachte hier ihren Sohn Hermann zur Welt, und es gibt eine ihr gewidmete, schlichte Kemenate zu besichtigen, die an ihre Zeit auf der Burg erinnert.

Wer war Michael Praetorius und welche Verbindung hat er zu Creuzburg? Michael Praetorius, geboren 1571 als Michael Schulteis in Creuzburg, war einer der bedeutendsten Komponisten an der Schwelle von der Renaissance zum Barock. Sein bekanntestes Werk ist "Es ist ein Ros entsprungen". Gedenktafeln in der Stadt erinnern an den berühmten Michael Praetorius Komponist.

Was kann man im Stiftsgut Wilhelmsglücksbrunn erleben? Das Stiftsgut Wilhelmsglücksbrunn, eine ehemalige Saline vor den Toren Creuzburgs, betreibt heute ökologische Landwirtschaft. Du kannst dort Tiere wie Wasserbüffel und Schafe sehen, im Hofladen oder der Käserei einkaufen, im Restaurant essen oder übernachten. Das Stiftsgut Wilhelmsglücksbrunn Hofladen bietet regionale Produkte an.

Welche bekannten Wander- und Radwege gibt es bei Amt Creuzburg? Direkt am Stiftsgut Wilhelmsglücksbrunn und somit in unmittelbarer Nähe von Amt Creuzburg verlaufen der Elisabethpfad, der Lutherweg und der beliebte Werratal-Radweg Creuzburg.

Was befindet sich im Museum auf der Creuzburg? Das Museum auf der Creuzburg beherbergt unter anderem den wiedergefundenen Schmuck der Herzogin Elisabeth von Sachsen-Eisenach. Dieser war lange verschollen und wurde erst 2019 wiederentdeckt, nachdem er im 16. Jahrhundert mit der Herzogin in der Nikolaikirche beigesetzt worden war.

Wer ließ die Creuzburg Anfang des 20. Jahrhunderts renovieren? Der Hotelier Georg Kossenhaschen kaufte die Creuzburg 1921. Er ließ die teilweise verkommene Burganlage durch einen Experten renovieren und richtete auch die Elisabeth-Kemenate ein, was zur heutigen Erscheinung der Burg Creuzburg Geschichte beiträgt.