Das beeindruckende Ganggrab Bendestorf: Ein Fenster zur Jungsteinzeit

Willkommen zu einer Zeitreise der besonderen Art, wenn du Bendestorf entdecken möchtest. Diese Gemeinde birgt ein Geheimnis, das tief in der Erde und der europäischen Frühgeschichte verwurzelt ist: ein monumentales Ganggrab, das Zeuge jahrtausendealter Rituale wurde. Im Herzen des Klecker Waldes, unweit der Landstraße, die Klecken mit Buchholz verbindet, erwartet dich ein Bauwerk, dessen Ursprünge weiter zurückreichen als die der berühmten Pyramiden von Gizeh.

Ein Gigant aus Granit: Das Salongrab im Klecker Wald

Stell dir eine Zeit vor, rund 5.200 Jahre ist es her, als Menschen der Jungsteinzeit begannen, hier ein beeindruckendes Monument für ihren Totenkult zu errichten. Heute sind noch 76 mächtige Granitbrocken erhalten, die stumme Wächter einer längst vergangenen Epoche sind. Diese Felsen bilden die Überreste eines Ganggrabes, das mit einer Länge von 48 Metern und einer Breite von sechseinhalb Metern wahrlich imposante Ausmaße besitzt. Aufgrund dieser Großzügigkeit erhielt es den Beinamen "Salongrab". Die Anlage ist präzise von Nord nach Süd ausgerichtet, ein Detail, das Archäologen bis heute fasziniert.

Die äußere Struktur des Grabes war einst von Granitblöcken gesäumt, die wie Perlen an einer Schnur aufgereiht waren. Man geht davon aus, dass die Zwischenräume sorgfältig mit kleineren Steinen aufgefüllt wurden, sodass der Eindruck einer geschlossenen, massiven Mauer entstand. Es wird vermutet, dass das gesamte Monument ursprünglich von einem Erdwall bedeckt war, was seine Monumentalität noch unterstrichen haben dürfte. Die eigentliche Grabkammer, das Herzstück der Anlage, befindet sich am nördlichen Ende. Auch hier sind die meisten der tragenden Steine, die einst das Dach hielten, noch vorhanden. Von den ursprünglich wohl fünf flachen Deckensteinen hat nur einer die Zeiten überdauert. Der Zugang zu dieser sakralen Stätte soll sich an der östlichen Seite befunden haben.

Geschichte eines steinernen Zeitzeugen

Der Baubeginn dieses Hünenbettes wird auf etwa 3.200 vor Christus datiert. Über viele Jahrzehnte hinweg scheint die Anlage immer wieder erweitert und für Bestattungen genutzt worden zu sein, was auf eine langanhaltende kulturelle Bedeutung hindeutet. Doch wie so viele Zeugnisse alter Kulturen verfiel auch das Ganggrab im Klecker Wald, nachdem es aufgegeben wurde. Die Umfassungssteine kippten um, und es wird berichtet, dass Bauern die fruchtbare Erde, die das Grab bedeckte, für ihre Felder abtrugen. Möglicherweise verschwanden bei dieser Gelegenheit auch etwaige Grabbeigaben, denn dokumentierte Funde gibt es bedauerlicherweise keine.

Die massiven Steine waren so beeindruckend, dass im Mittelalter die Legende entstand, Riesen hätten sich hier zur Ruhe gebettet. In jüngerer Zeit drohte dem Monument weitere Zerstörung, als Steinschläger versuchten, die Findlinge zu sprengen, um sie als Baumaterial zu verwenden. Dem beherzten Eingreifen des Forstbeamten Schneemann – sein Vorname ist leider nicht überliefert – ist es zu verdanken, dass das historische Ganggrab Bendestorf auf dem Gemeindegebiet von Bendestorf im Jahr 1892 wiederhergerichtet wurde. Er ließ die umgestürzten Steine wieder aufstellen und bewahrte das Monument so vor dem endgültigen Verlust. Allerdings nahm er sich bei der Rekonstruktion wohl einige Freiheiten. So wird vermutet, dass die heute als "Wächtersteine" bezeichneten Blöcke an den östlichen Ecken ursprünglich Deckensteine der Grabkammer waren.

Ein Besuch dieser prähistorischen Stätte ist eine Reise in eine faszinierende Vergangenheit und ein Muss, wenn du das historische Bendestorf und seine Umgebung erkundest. Die Stille des Waldes und die Präsenz der uralten Steine schaffen eine ganz besondere Atmosphäre.

Häufig gestellte Fragen zum Ganggrab Bendestorf

Was ist das Besondere am Ganggrab bei Bendestorf? Das Ganggrab im Klecker Wald bei Bendestorf ist besonders aufgrund seines hohen Alters von etwa 5.200 Jahren, was es älter als die Pyramiden von Gizeh macht. Seine beachtliche Größe von 48 Metern Länge führte zudem zum Beinamen "Salongrab".

Wie alt ist das Ganggrab im Klecker Wald genau? Archäologen datieren den Baubeginn des Ganggrabs auf circa 3.200 vor Christus. Es ist somit rund 5.200 Jahre alt und ein bedeutendes Zeugnis der Jungsteinzeit.

Wo befindet sich dieses historische Monument? Das Ganggrab liegt im Klecker Wald, auf dem Gemeindegebiet von Bendestorf. Die Landstraße, die von Klecken nach Buchholz führt, verläuft direkt daran vorbei und macht es gut zugänglich.

Warum wird das Ganggrab auch "Salongrab" genannt? Der Beiname "Salongrab" leitet sich von den großzügigen Dimensionen der Anlage ab. Mit einer Länge von 48 Metern und einer Breite von sechseinhalb Metern war es für die damalige Zeit ein außergewöhnlich großes Bauwerk.

Wer hat das Ganggrab vor der Zerstörung bewahrt? Der Forstbeamte Schneemann war maßgeblich für die Erhaltung des Ganggrabs verantwortlich. Er ließ die umgestürzten Steine im Jahr 1892 wieder aufstellen und richtete die Anlage her.

Sind im Ganggrab von Bendestorf Funde gemacht worden? Nein, es gibt keine dokumentierten Funde von Grabbeigaben aus dem Ganggrab. Es wird vermutet, dass diese im Laufe der Jahrhunderte verloren gingen oder entwendet wurden.

Kann man die Überreste des Ganggrabs heute noch sehen? Ja, Besucher können heute noch 76 der ursprünglichen Granitbrocken sehen, die das Ganggrab bildeten. Dazu gehören viele Tragsteine der Grabkammer und einer der ursprünglichen Deckensteine.