Joachimsthal entdecken: Mehr als nur ein Bahnhof zur Schorfheide
Joachimsthal, einst mit einem eigens für den Kaiser erbauten Bahnhof bedacht, ist dein Tor zur historienträchtigen Schorfheide und dem sagenumwobenen Hubertusstock. Ergründe eine Vergangenheit, die von königlicher Jagdleidenschaft bis zu politischen Gipfeltreffen reicht. Unsere FAQs beantworten deine wichtigsten Fragen.

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Willkommen in Joachimsthal, einem Ort, dessen Name eng mit der Geschichte Preußens, des Deutschen Reiches und sogar der DDR verwoben ist. Wenn du Joachimsthal entdecken möchtest, begibst du dich auf eine Reise, die weit über einen gewöhnlichen Städtetrip hinausgeht. Die Stadt diente als wichtiger Zugangspunkt zu einem der geschichtsträchtigsten Jagdreviere Deutschlands: der Schorfheide.
Der Kaiserbahnhof: Ein Tor zur kaiserlichen Jagd
Ein besonderes Zeugnis dieser Ära ist der im Jahr 1898 in Joachimsthal errichtete „Kaiserbahnhof“. Kaiser Wilhelm II., bekannt für seine Aufgeschlossenheit gegenüber modernen Errungenschaften, ließ diesen Bahnhof bauen, um sein Jagdrevier in der Schorfheide, insbesondere das Jagdhaus Hubertusstock, komfortabler erreichen zu können. Stell dir vor, wie hier einst der kaiserliche Hofstaat ankam, bereit für prunkvolle Jagdgesellschaften. Wilhelm II. war ein passionierter Jäger; allein in der Schorfheide soll er über zweitausend Hirsche erlegt haben, und er zögerte nicht, die Orte seiner Jagderfolge mit Gedenksteinen zu markieren. Der Kaiserbahnhof in Joachimsthal ist somit mehr als nur ein Gebäude; er ist ein Symbol für eine Epoche, in der die Schorfheide zum Schauplatz herrschaftlicher Inszenierungen wurde.
Hubertusstock: Von königlicher Schlichtheit zu politischer Bühne
Unweit von Joachimsthal, tief in der Schorfheide verborgen, liegt Hubertusstock. Dieser Ort war lange Zeit eine Art Terra incognita, zu DDR-Zeiten auf keiner Karte verzeichnet, als ob man seine Existenz hätte geheim halten wollen. Dabei blickt Hubertusstock auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück. Ursprünglich ließ Friedrich Wilhelm IV. hier 1849 ein relativ schlichtes Landhaus im bayerischen Stil errichten. Zweigeschossig und mit einem einfachen Plumpsklo im Obergeschoss diente es als Quartier während der Jagdsaison. War der Herrscher nicht anwesend, durfte das Volk für 25 Pfennige einen Blick hineinwerfen.
Ab 1869 wandelte sich das Bild: Die Jagden wurden pompöser und dienten der Selbstdarstellung. Nach der Novemberrevolution 1918 und dem Ende der Monarchie ging Hubertusstock in den Besitz des Staates Preußen über. Die Reichspräsidenten Friedrich Ebert und Paul von Hindenburg setzten die Jagdtradition fort, ein Zeichen dafür, wie sehr auch gewählte Volksvertreter die Privilegien des Adels zu schätzen wussten.
Adolf Hitler hingegen jagte nicht. Er verschenkte das Anwesen an den Leiter seiner Reichskanzlei. Nach 1945 fand Hubertusstock eine neue Bestimmung als Erholungsheim der DDR. Das ursprüngliche Gebäude, inzwischen marode, wurde 1973 abgerissen und auf dem alten Grundriss neu errichtet. Fortan diente es als Gästehaus der DDR-Regierung und war auch ein privates Refugium für Erich Honecker. Berichten zufolge ließ dieser sich am Ende seiner Herrschaft im Mercedes-Geländewagen durch die Heide fahren und schoss, ohne überhaupt auszusteigen – ein Bild, das die Dekadenz jener Zeit widerspiegelt.
Ein bemerkenswertes Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte wurde 1981 in Hubertusstock geschrieben, als Bundeskanzler Helmut Schmidt hier auf Erich Honecker traf. Fünfzehn Stunden lang diskutierten sie über die Beziehungen beider deutscher Staaten, bis sie im Morgengrauen von der Nachricht überrascht wurden, dass in Polen das Kriegsrecht verhängt worden war.
Die Erkundung von Joachimsthal und seiner Umgebung bietet dir somit faszinierende Einblicke in die deutsche Geschichte. Die Spuren der Kaiserzeit, der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus und der DDR sind hier auf eine Weise präsent, die zum Nachdenken anregt. Wenn du also Joachimsthal Geschichte erleben möchtest, findest du hier einen reichen Fundus an Erzählungen und Orten.
Häufige Fragen
Wissenswertes rund um Joachimsthal und seine historische Umgebung
Warum wurde der Kaiserbahnhof in Joachimsthal gebaut? Der Kaiserbahnhof in Joachimsthal wurde 1898 auf Veranlassung von Kaiser Wilhelm II. errichtet. Er diente dazu, ihm und seinem Hofstaat einen bequemeren Zugang zu seinem Jagdrevier in der Schorfheide, insbesondere zum Jagdhaus Hubertusstock, zu ermöglichen.
Was ist die historische Bedeutung von Hubertusstock nahe Joachimsthal? Hubertusstock war über verschiedene Epochen hinweg ein bedeutendes Jagdquartier. Ursprünglich von Friedrich Wilhelm IV. als schlichtes Landhaus erbaut, wurde es später von Kaisern, Reichspräsidenten und schließlich von der DDR-Regierung genutzt. Es war Schauplatz herrschaftlicher Jagden und diente als Gästehaus, in dem 1981 auch das wichtige Treffen zwischen Helmut Schmidt und Erich Honecker stattfand.
Welche bekannten Persönlichkeiten besuchten die Region um Joachimsthal? Die Region um Joachimsthal und insbesondere Hubertusstock wurde von zahlreichen bekannten Persönlichkeiten aufgesucht. Dazu zählen preußische Könige wie Friedrich Wilhelm IV., Kaiser Wilhelm II., die Reichspräsidenten Friedrich Ebert und Paul von Hindenburg, sowie in der DDR-Zeit Erich Honecker und sein Gast Bundeskanzler Helmut Schmidt. Adolf Hitler schenkte das Haus dem Leiter seiner Reichskanzlei, jagte dort aber selbst nicht.
Wie veränderte sich die Nutzung von Hubertusstock im Laufe der Zeit? Hubertusstock diente zunächst als Jagdquartier für preußische Herrscher. Nach 1918 nutzten es die Reichspräsidenten. Unter Adolf Hitler wurde es verschenkt. Nach 1945 wurde es ein Erholungsheim der DDR, bevor es 1973 abgerissen und als repräsentatives Gästehaus der DDR-Regierung neu aufgebaut wurde, das auch Erich Honecker für private Jagdausflüge nutzte.
War Hubertusstock zu DDR-Zeiten öffentlich zugänglich? Nein, zu DDR-Zeiten war Hubertusstock ein abgeschirmtes Objekt. Es war auf keiner Karte verzeichnet, was darauf hindeutet, dass die Stasi hoffte, der Ort würde in Vergessenheit geraten. Es diente als Gästehaus der Regierung und war nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Gab es in Hubertusstock bei Joachimsthal ein Treffen zwischen Schmidt und Honecker? Ja, im Jahr 1981 trafen sich Bundeskanzler Helmut Schmidt und der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker in Hubertusstock. Sie führten dort 15-stündige Gespräche über deutsch-deutsche Fragen und wurden während ihres Treffens von der Nachricht über die Verhängung des Kriegsrechts in Polen überrascht.