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Großderschau und das königliche Erbe der Butterakademie

Großderschau birgt die faszinierende Geschichte der königlichen Butterakademie und der Kultivierung des Havelluchs. Entdecke, wie holländisches Know-how und preußischer Innovationsgeist eine ganze Region prägten. Unsere FAQs beantworten deine wichtigsten Fragen dazu.

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Alles über Großderschau

Großderschau – ein Name, der vielleicht nicht sofort Bilder von königlichen Akademien und holländischem Know-how heraufbeschwört. Doch die Region birgt eine faszinierende Geschichte, die eng mit der Veredelung von Milch und einer königlichen Vision verbunden ist. Entdecke das einzigartige Großderschau Butterakademie Erbe, das bis heute von Innovation und Qualitätsstreben im Havelland erzählt.

Vom Sumpf zur Speisekammer – Die Verwandlung des Havellandes

Die Grundlage für die spätere Blüte der Milchwirtschaft in der Region um Großderschau wurde bereits Anfang des 18. Jahrhunderts gelegt. König Friedrich Wilhelm I. hatte eine kühne Idee: das sumpfige Havelland trockenzulegen. Ab Mai 1719 waren über tausendzweihundert Arbeiter unter der fachkundigen Anleitung holländischer Spezialisten damit beschäftigt, ein ausgeklügeltes System von Gräben anzulegen. Diese monumentale Anstrengung verwandelte die einst unzugängliche Landschaft in fruchtbares Weideland – die perfekte Basis für die Viehzucht und die spätere Herstellung der berühmten Horstbutter.

Königshorst und die Geburt der Butterakademie

Auf diesen neu gewonnenen Flächen fanden bald Kühe, ebenfalls aus den Niederlanden importiert, eine neue Heimat. Um die wertvolle Milch dieser Tiere fachgerecht zu verarbeiten, wurde 1732 auf königliche Anweisung die "Lehranstalt für Butter- und Käsebereitung" in Königshorst, unweit der heutigen Gemeinde Großderschau, ins Leben gerufen. Im Volksmund liebevoll "Butterakademie" genannt, war sie eine Bildungseinrichtung ihrer Zeit voraus. Der Landesherr legte Wert auf Qualität von Anfang an: Er wies seine Beamten an, nur "interessierte und vorgebildete Mägde" für die Ausbildung auszuwählen. "Einfältige und dumme Menschen", so der königliche Wille, sollten hier keinen Platz finden, was den hohen Anspruch an die Ausbildung zur Herstellung von Qualitätsprodukten wie der Horstbutter unterstreicht.

Ausbildung mit königlichem Siegel – Was die Mägde lernten

Ab dem 7. August 1737 regelte eine Allerhöchste Kabinetts-Ordre die Aufnahme von Kuhmägden und Bauerntöchtern für eine zweijährige, umfassende Ausbildung. Die angehenden Fachfrauen erlernten nicht nur die richtige Haltung und Fütterung der Tiere, sondern auch die hygienische Gewinnung der Milch. Ein wichtiger Teil des Lehrplans war das Trennen der Sahne von der Rohmilch sowie die fachgerechte Lagerung und der Transport der fertigen Butter. Die Qualität der Erzeugnisse war von höchster Bedeutung: Der König selbst ließ sich regelmäßig Proben der Butter zur Begutachtung nach Berlin senden. Die Abschlussprüfung bestand darin, dass die "Studentinnen" eigenständig, ohne die Hilfe der holländischen Ausbilder, Butter von exzellenter Qualität herstellen mussten. Als besonderer Anreiz winkte den erfolgreichen Absolventinnen ein Brautschatz von bis zu 100 Talern – eine beachtliche Summe und ein Zeichen für die Wertschätzung ihrer Fähigkeiten.

Die Horstbutter – Berühmt, begehrt und von Fontane kommentiert

Auch unter Friedrich II. erfuhr die Initiative seines Vaters tatkräftige Unterstützung. Nach einer kurzen Phase, in der die Luchflächen primär als Fettweiden zur Fleischproduktion dienten, um Importe zu reduzieren, kehrte man zur bewährten Praxis zurück. Im März 1780 erging die Anweisung, wieder eine "ordentliche Akademie des Buttermachens" einzurichten. Die in der Region hergestellte "Horstbutter" genoss bei den Berlinern einen exzellenten Ruf und galt als die beste ihrer Art. Lediglich der berühmte Schriftsteller Theodor Fontane äußerte sich kritisch: Er war der Meinung, das Gras des Havelluchs könne geschmacklich nicht mit dem "süßen, saftigen, kräuterreichen Gras der Nordseemarschen" konkurrieren, weshalb es der Butter an Aroma fehle. Ein Urteil, das die damalige Beliebtheit jedoch kaum schmälerte und die Bekanntheit der Butter aus dem Havelland weiter festigte.

Die Geschichte der Butterakademie und die Kultivierung des Havelluchs sind mehr als nur Kapitel der Agrargeschichte. Sie zeugen vom Innovationsgeist, dem Qualitätsbewusstsein und dem internationalen Austausch, der die Region um Großderschau prägte. Dieses besondere Großderschau Butterakademie Erbe lädt dazu ein, die Spuren einer Zeit zu entdecken, in der Bildung und handwerkliches Können den Weg für regionalen Wohlstand ebneten und ein Produkt von königlicher Güte schufen.

Häufige Fragen

Wissenswertes zur Butterakademie und der Horstbutter

Was war die "Butterakademie" im Havelland? Die "Butterakademie", offiziell "Lehranstalt für Butter- und Käsebereitung", war eine 1732 von König Friedrich Wilhelm I. in Königshorst gegründete Ausbildungsstätte. Hier lernten junge Frauen die professionelle Herstellung von Butter und Käse, basierend auf holländischem Fachwissen zur Milchwirtschaft.

Warum wurde das Havelluch trockengelegt? Das sumpfige Havelluch wurde ab 1719 auf Anweisung von König Friedrich Wilhelm I. entwässert, um neues Agrarland zu gewinnen. Auf den trockengelegten Flächen sollten Kühe gehalten werden, deren Milch dann in der Butterakademie zu Qualitätsprodukten verarbeitet wurde.

Wer unterrichtete an der Butterakademie? Die Ausbildung an der Butterakademie wurde von Spezialisten aus Holland geleitet. Sie brachten ihr fortgeschrittenes Wissen in der Milchverarbeitung und Butterherstellung in die Region ein und trugen maßgeblich zum Erfolg der Lehranstalt bei.

Welche Qualifikationen mussten die Schülerinnen der Butterakademie mitbringen? König Friedrich Wilhelm I. legte Wert darauf, dass nur "interessierte und vorgebildete Mägde" zur Ausbildung zugelassen wurden. "Einfältige und dumme Menschen" waren ausdrücklich nicht erwünscht, was den hohen Standard der Ausbildung unterstreicht.

Was lernten die Frauen an der Butterakademie? Die zweijährige Ausbildung umfasste die Tierhaltung und -fütterung, die saubere Milchgewinnung, das Trennen von Sahne und Rohmilch sowie die korrekte Lagerung und den Transport der Butter. Dieses Wissen war entscheidend für die Qualität der Horstbutter.

Wie wurde die Qualität der Horstbutter sichergestellt? Der König ließ sich persönlich Proben der in Königshorst hergestellten Butter nach Berlin schicken. Zudem mussten die Absolventinnen in einer Prüfung Butter ohne holländische Anleitung herstellen, um ihr Können und die Einhaltung der Qualitätsstandards zu beweisen.

Wie beurteilte Theodor Fontane die Horstbutter? Theodor Fontane war der Ansicht, dass der Horstbutter Aroma fehle, da das Gras des Havelluchs seiner Meinung nach nicht mit dem kräuterreichen Gras der Nordseemarschen vergleichbar sei. Trotz dieser persönlichen Kritik galt die Horstbutter in Berlin als die beste.