Eberswalde entdecken: Eine Reise durch Industrie und Innovation
Eberswalde überrascht mit einer tiefen Industriegeschichte, geprägt vom einstigen Messingwerk und einzigartigen Kupferfertighäusern aus den 30er Jahren. Erfahre in unseren FAQs mehr über diese besonderen Facetten der Stadt.

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Eberswalde in Brandenburg ist ein Ort, der dich mit einer unerwarteten Tiefe an industrieller Vergangenheit und architektonischer Originalität empfängt. Wenn du planst, Eberswalde entdecken zu gehen, bereitest du dich auf eine Reise vor, die weit über das Übliche hinausgeht und dir Einblicke in eine bemerkenswerte Entwicklung bietet, die von königlichen Komödianten und visionären Unternehmern geprägt wurde.
Die Anfänge der Metallindustrie in Finow
Die industrielle Keimzelle der Region schlug bereits am 1. Juli 1700 in Finow, als dort der erste industriell-gewerbliche Komplex Brandenburgs seinen Betrieb aufnahm, spezialisiert auf die Metallverarbeitung. Eine kuriose Anekdote rankt sich um die Wahl des Standortes: Ein Komödiant im Dienste des Königs, dem man abseits seiner Bühnenpräsenz durchaus praktische Fähigkeiten nachsagte, soll den entscheidenden Platz für dieses zukunftsweisende Projekt ausgewählt haben. Die Anfänge waren sicherlich nicht immer einfach, doch der Grundstein für eine langanhaltende industrielle Prägung war gelegt.
Das Messingwerk und die Ära Hirsch
Einen entscheidenden Wendepunkt markierte das Jahr 1863, als Gustav Hirsch das bestehende Werk erwarb. Mit ihm begann die Blütezeit der Messingverarbeitung in der Region. Hirsch erwies sich als geschickter Unternehmer, dessen Erfolg auch durch die hohe Nachfrage nach Messingpatronen während des deutsch-französischen Krieges 1870/71 und später im Ersten Weltkrieg begünstigt wurde. Diese Perioden sorgten für erhebliche Gewinne. Doch das Messingwerk produzierte nicht nur Munition; auch Bleche, Kessel und Röhren für zivile Anwendungen verließen die Fabriktore. Gustav Hirsch war bekannt als ein tief religiöser und sozial sehr engagierter Mensch. Dieses Ethos prägte auch seine Nachfahren, die das Werk erfolgreich weiterführten. Unter ihrer Leitung wurde die angrenzende Werkssiedlung maßgeblich erweitert, und es entstanden wichtige soziale Einrichtungen wie eine Schule und eine Synagoge, die das Gemeinschaftsleben förderten. Das Wachstum spiegelte sich auch in den Mitarbeiterzahlen wider: Waren es 1907 noch 950 Arbeiter, zählte das Werk im Jahr 1918 bereits 2.390 Beschäftigte.
Revolutionäres Wohnen: Die Kupferhäuser
Anfang der 1930er Jahre entstand in Eberswalde eine bemerkenswerte architektonische Innovation: die Entwicklung von Fertighäusern aus Kupfer. Der Architekt Robert Krafft und der Ingenieur Friedrich Förster waren die kreativen Köpfe hinter diesem Projekt. Diese Häuser basierten auf einer Holzrahmenkonstruktion, deren Außenhaut aus charakteristisch geripptem Kupferblech bestand. Potenzielle Käufer konnten aus verschiedenen Modellreihen wählen, die fantasievolle Namen wie „Frühlingstraum“, „Sonnenschein“ oder „Kupfermärchen“ trugen. Die Kupferhäuser boten einige fortschrittliche Merkmale: Sie verfügten über eine exzellente Wärmedämmung, und auch die Elektroinstallationen sowie die Einbauküchen waren bereits vorgefertigt. Im Inneren ersetzten Blechverkleidungen mit Reliefmustern die üblichen Tapeten. Ein besonderer Vorteil war die kurze Montagezeit – innerhalb von nur 24 Stunden konnte ein solches Haus errichtet werden. Zwischen 50 und 100 dieser Kupferhäuser wurden in Deutschland und sogar bis nach Israel exportiert; das Modell „Haifa“ beispielsweise ließ sich für den Transport in 34 Pakete mit einem Gesamtgewicht von über 15 Tonnen verpacken. Allerdings hatten die Häuser auch ihre Nachteile: Sie galten als hellhörig, und der Radioempfang war durch die Metallkonstruktion beeinträchtigt.
Wandel und industrielles Erbe
Die Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre traf auch die Familie Hirsch hart; 1932 verloren sie ihren Besitz. Das Messingwerk selbst jedoch überdauerte diese Krise sowie die Herausforderungen des Dritten Reiches und der DDR-Zeit. Die lange Tradition der Metallverarbeitung in der Region fand erst im Jahr 2012 ihr Ende, als das Walzwerk als letzte verbliebene Betriebseinheit die Produktion einstellte. Was heute bleibt, ist die Erinnerung an eine bedeutende Industriegeschichte Eberswalde und die Spuren einer Epoche, die die Stadt nachhaltig geformt hat.
Häufige Fragen
Wissenswertes zur Industriegeschichte Eberswaldes
Was macht die Industriegeschichte von Eberswalde-Finow so besonders? Die industrielle Entwicklung in der Region Finow, die eng mit Eberswalde verbunden ist, begann bereits im Jahr 1700 mit dem ersten industriell-gewerblichen Komplex Brandenburgs für Metallverarbeitung. Prägend war später die Ära des Messingwerks unter Gustav Hirsch, dessen soziale Initiativen und die Produktion, die auch kriegswichtige Güter umfasste, die Region nachhaltig beeinflussten.
Wer war Gustav Hirsch und welche Bedeutung hatte er für das Messingwerk? Gustav Hirsch war ein Unternehmer, der 1863 das Werk in Finow kaufte und damit die bedeutende Epoche der Messingverarbeitung einleitete. Er war nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern auch für sein starkes soziales Engagement bekannt, das sich im Ausbau der Werkssiedlung sowie dem Bau einer Schule und einer Synagoge zeigte.
Welche Produkte stellte das Messingwerk in Eberswalde hauptsächlich her? Das Messingwerk war ein wichtiger Produzent von Munition, insbesondere von Messingpatronen, die in Kriegszeiten stark nachgefragt wurden. Darüber hinaus umfasste das Sortiment aber auch zivile Güter wie Bleche, Kessel und Röhren aus Messing.
Wie lange existierte das Messingwerk bzw. Walzwerk in Eberswalde? Die industrielle Metallverarbeitung in der Region hat eine sehr lange Tradition, die bis ins Jahr 1700 zurückreicht. Das von Gustav Hirsch geprägte Messingwerk bestand in seinen verschiedenen Formen und unter verschiedenen Eigentümern über viele Jahrzehnte, bis das Walzwerk als letzte Produktionseinheit im Jahr 2012 geschlossen wurde.
Die einzigartigen Kupferhäuser
Was waren die Kupferfertighäuser aus Eberswalde? Die Kupferfertighäuser waren eine architektonische Innovation der frühen 1930er Jahre, entwickelt von Robert Krafft und Friedrich Förster. Sie bestanden aus einem Holzrahmen mit einer Außenverkleidung aus geripptem Kupferblech, boten gute Wärmedämmung und konnten binnen 24 Stunden montiert werden.
Gab es besondere Merkmale bei der Innenausstattung der Kupferhäuser? Ja, die Innenräume der Kupferhäuser wiesen einige Besonderheiten auf. Anstelle von Tapeten wurden Blechverkleidungen mit Reliefmustern verwendet. Zudem waren die Häuser mit vorgefertigten Einbauküchen und Elektroinstallationen ausgestattet, was für die damalige Zeit sehr modern war.
Wo wurden die Eberswalder Kupferhäuser errichtet und wie viele gab es? Es wird geschätzt, dass zwischen 50 und 100 dieser innovativen Kupferhäuser gebaut wurden. Ihre Verbreitung reichte über Deutschland hinaus; einige Exemplare wurden sogar bis nach Israel geliefert, wie das Modell „Haifa“ belegt.