Besonderheiten Veitsbronn: Das Denkmal am Luftschutzraum

Veitsbronn, gelegen im mittelfränkischen Landkreis Fürth, hält für aufmerksame Besucher eine stille, aber eindringliche Erinnerung bereit, die tief in der lokalen Geschichte verwurzelt ist. Abseits ausgetretener Pfade findest du hier Zeugnisse einer Vergangenheit, die lange Zeit fast vergessen war und heute auf besondere Weise ins Bewusstsein zurückgeholt wird. Wenn du die Besonderheiten Veitsbronn erkunden möchtest, führt dich ein Weg zu einem Ort, der eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte hat.

Ein Schutzraum von Frauenhand geschaffen

Am Rande der Bachleite verbirgt sich ein Kapitel der Veitsbronner Geschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Im Jahr 1942, als die Bedrohung durch Luftangriffe auch im Fürther Landkreis immer realer wurde, entstand hier kein offizielles Bauwerk der Gemeinde. Stattdessen ergriffen vor allem Frauen die Initiative. Mit Pickeln und Schaufeln ausgestattet, gruben sie in beeindruckend kurzer Zeit – laut einer Zeitzeugin innerhalb von nur etwa 14 Tagen, fast rund um die Uhr – einen Stollen in die Erde. Unterstützt wurden sie dabei auch von älteren Kindern, denn Eile war geboten.

Dieser selbstgebaute Erdbunker war ein Unikum, geschaffen aus der Not heraus, um der Zivilbevölkerung Schutz zu bieten. Etwa 20 Menschen fanden hier bei Fliegeralarm Zuflucht, oft drängten sich sogar mehr Personen in dem unterirdischen Raum. Es ist ein eindrückliches Beispiel für den Zusammenhalt und die Entschlossenheit der Gemeinschaft in einer schweren Zeit. Die Geschichte dieses Ortes erzählt von der Kraft und dem Mut der Frauen, die unter schwierigsten Bedingungen für die Sicherheit ihrer Familien sorgten.

Vom Kinderspielplatz zum vergessenen Ort

Nach dem Ende des Krieges blieb der Erdbunker noch für einige Jahre ein Teil des lokalen Lebens. Bis Anfang der 1960er Jahre war der Zugang frei, und Kinder nutzten den ehemaligen Schutzraum als abenteuerlichen Spielplatz. Doch dann geriet der Ort in Vergessenheit. Aus Sicherheitsgründen wurde der Eingang zugeschüttet, und die Erinnerung an den Bunker und seine Geschichte verblasste über Jahrzehnte hinweg. Nur noch wenige Ältere wussten von seiner Existenz.

Wiederentdeckung und Mahnung zum Frieden

Es war der Initiative des örtlichen Heimatpflegers zu verdanken, dass dieses Stück Veitsbronner Vergangenheit nicht endgültig verloren ging. Sein Vorschlag, den Eingang wieder freizulegen, fand Gehör. Dank der finanziellen Unterstützung durch den Verein „Leader Region Landkreis Fürth“, der die Hälfte der Gesamtkosten von 49.000 Euro übernahm, konnte im Jahr 2017 ein Teilstück des Bunkers wieder ausgegraben werden.

Heute präsentiert sich der Ort als sorgfältig gestaltetes Denkmal Veitsbronn. Der Zugang wurde mit Beton eingefasst und wetterfest gemacht. Ein Metallgitter sichert den Eingang, hinter dem ein Schwarz-Weiß-Foto an eine Familie erinnert, die einst hier Schutz suchte. Ein Schaukasten daneben zeigt Bilder von der feierlichen Wiedereröffnung. Dieses „Denk- und Mahnmal“ soll, so der Wunsch des Bürgermeisters Marco Kistner, jeden Besucher dazu anregen, den Wert des Friedens zu schätzen. Eine Infotafel liefert Hintergründe zur Geschichte des Luftschutzraums, und eine Sitzbank lädt dazu ein, in Ruhe innezuhalten und nachzudenken. Es ist ein Ort, der auf stille Weise von Krieg, Überlebenswillen und der Bedeutung von Erinnerung erzählt und somit eine der bemerkenswerten Besonderheiten Veitsbronn darstellt.

Das Denkmal am Luftschutzraum

Was ist das besondere Denkmal in Veitsbronn? Das besondere Denkmal in Veitsbronn ist ein teilweise wieder freigelegter Luftschutzraum aus dem Zweiten Weltkrieg, der 1942 nicht von der Gemeinde, sondern hauptsächlich von Frauen und Kindern in Eigeninitiative gegraben wurde. Heute dient er als Denk- und Mahnmal.

Wer hat den Luftschutzraum in Veitsbronn gebaut? Der Luftschutzraum wurde vor allem von Frauen aus der Nachbarschaft gebaut, die mit Pickel und Schaufel arbeiteten. Auch größere Kinder halfen bei den Grabungsarbeiten mit, die laut Zeitzeugen nur etwa 14 Tage dauerten.

Wo befindet sich das Denkmal in Veitsbronn? Das Denkmal befindet sich am Rand der Bachleite in Veitsbronn. Es wurde an der Stelle errichtet, wo der ursprüngliche Eingang zum selbstgebauten Erdbunker lag.

Wann wurde der Luftschutzraum gebaut und wiedereröffnet? Der Luftschutzraum wurde 1942 während des Zweiten Weltkriegs gegraben. Nachdem er lange Zeit zugeschüttet und vergessen war, wurde ein Teilstück im Jahr 2017 wieder freigelegt und als Denkmal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Was kann man am Denkmal in Veitsbronn sehen? Am Denkmal siehst du den mit Beton eingefassten und durch ein Gitter gesicherten Eingangsbereich des ehemaligen Bunkers. Dahinter hängt ein historisches Foto. Außerdem gibt es einen Schaukasten mit Bildern der Eröffnung, eine Infotafel zur Geschichte des Ortes und eine Sitzbank zum Verweilen.

Warum ist das Denkmal in Veitsbronn ein Mahnmal? Es ist ein Mahnmal, weil es an die Schrecken des Krieges und die Not der Zivilbevölkerung erinnert. Gleichzeitig soll es, wie vom Bürgermeister betont, die Besucher dazu anregen, den heutigen Frieden wertzuschätzen und die Erinnerung an die Vergangenheit wachzuhalten.

Ist der Innenraum des Denkmals begehbar? Nein, der Innenraum des ehemaligen Luftschutzraums ist nicht direkt begehbar. Der Zugang ist durch ein Metallgitter gesichert, hinter dem man jedoch einen Blick hineinwerfen und ein historisches Foto sehen kann. Der Außenbereich mit Infotafel und Sitzbank ist frei zugänglich.