Gut Mittelbüg Schwaig: Mehr als nur ein Bauernhof für den Zoo

Willkommen zu einer Entdeckungsreise nach Schwaig bei Nürnberg, einem Ort, der eine besondere Perle birgt: das Gut Mittelbüg. Dieses Anwesen ist weit mehr als nur ein landwirtschaftlicher Betrieb; es ist ein faszinierendes Beispiel für Geschichte, Nachhaltigkeit und die enge Verbindung zwischen Stadt und Natur, insbesondere durch seine einzigartige Rolle für den Nürnberger Tiergarten. Wenn du Schwaig bei Nürnberg entdecken möchtest, ist ein Blick auf die Geschichte und Gegenwart von Gut Mittelbüg unerlässlich.

Vom historischen Gut zur modernen Zoo-Versorgung

Die Wurzeln von Gut Mittelbüg reichen tief in die Vergangenheit zurück, bis ins 16. Jahrhundert. Ein stummer Zeuge dieser langen Geschichte ist die schmucke Wendescheune, die Besucher noch heute am Eingang des Guts begrüßt. Im Jahr 1921 schlug die Stadt Nürnberg ein neues Kapitel auf, indem sie das Anwesen erwarb und es als städtischen Bauernhof weiterführte. Nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs, ab 1945, dienten die Erzeugnisse des Guts einem wichtigen Zweck: der Versorgung der städtischen Krankenhäuser und Altenheime mit Lebensmitteln.

Eine bedeutende Wende erfolgte 1972, als der Tiergarten Nürnberg die Verwaltung übernahm. Diese Phase war jedoch nicht ohne Herausforderungen, wie Probleme mit Essensresten im Futter, unerwünschte Funde wie Besteck und Fragen der Wirtschaftlichkeit zeigten. Dies führte 1988 zu einer grundlegenden Neuausrichtung. Seit diesem Zeitpunkt widmet sich das Gut ausschließlich den Bedürfnissen des Tiergartens.

Einzigartig in Deutschland: Bio-Futter aus Eigenanbau

Heute ist das Gut Mittelbüg Schwaig ein Vorzeigebetrieb und ein Alleinstellungsmerkmal für den Nürnberger Tiergarten. Unter der Leitung von Gerd Schlieper und seinem zehnköpfigen Team bewirtschaftet das Gut insgesamt 90 Hektar Land – 26 Hektar direkt in Schwaig und weitere 64 Hektar im Nürnberger Umland. Das Besondere daran: Der Tiergarten Nürnberg ist der einzige Zoo in ganz Deutschland, der sein gesamtes pflanzliches Futter selbst anbaut. Seit 2013 geschieht dies sogar mit offiziellem Biozertifikat, ein klares Bekenntnis zu Qualität und Nachhaltigkeit.

Auf den Feldern wachsen Weizen, Mais, Kartoffeln und Möhren für die zahlreichen Pflanzenfresser im Zoo. Doch das Team von Gut Mittelbüg kümmert sich auch um spezielle Delikatessen für anspruchsvolle Zoobewohner. So wird frischer Bambus für die Pandabären kultiviert und spezielles Weidelgras für die Seekühe angebaut – ein Manati allein verspeist davon täglich rund ein Kilogramm. Die Kreislaufwirtschaft spielt ebenfalls eine Rolle: Der Dung von Zebras, Kamelen und Wasserbüffeln wird sorgfältig kompostiert und weiterverarbeitet.

Mehr als nur Landwirtschaft: Tieraufzucht, Kunst und Bildung

Die Aufgaben von Gut Mittelbüg gehen über den reinen Futteranbau hinaus. Der Hof dient auch als wichtige Station für die Aufzucht bedrohter Tierarten. Dazu zählen imposante Harpyienadler und seltene Rotkopfschafe, bei deren Erhaltung eine Kooperation mit der Noris Inklusion am Marienberg besteht. In der Quarantänestation finden immer wieder exotische Tiere ein vorübergehendes Zuhause, die beispielsweise am Flughafen entdeckt wurden. Die enge Zusammenarbeit mit anderen zoologischen Gärten führt mitunter dazu, dass sogar Löwen für eine Weile auf dem Gut residieren, wenn ihre eigentlichen Gehege modernisiert werden.

Ein besonderes Anliegen von Betriebsleiter Gerd Schlieper ist die Unterstützung der Bildhauer der Akademie der Bildenden Künste, die regelmäßig mit Holzstämmen vom Gut versorgt werden. Als Dankeschön findet sich gelegentlich eine Skulptur in der Futterhalle wieder – eine schöne Verbindung von Landwirtschaft und Kunst. Nicht zuletzt ist die Bildungsarbeit ein wichtiger Pfeiler von Gut Mittelbüg. Angebote für Erwachsene, Schulklassen und Kinder ab vier Jahren bringen den Besuchern die Landwirtschaft und die Arbeit des Guts näher. Hier kann man sogar das Melken üben und einen direkten Einblick in die Herkunft des Futters für die Zootiere gewinnen. Das Gut Mittelbüg ist somit ein lebendiger Ort des Lernens und Erlebens in Schwaig.

Wissenswertes rund um Gut Mittelbüg

Was ist das Besondere an Gut Mittelbüg in Schwaig? Das Besondere an Gut Mittelbüg ist seine Funktion als landwirtschaftlicher Betrieb des Tiergartens Nürnberg. Es ist der einzige Zoo in Deutschland, der sein gesamtes pflanzliches Tierfutter selbst anbaut, und das seit 2013 in zertifizierter Bio-Qualität.

Kann man Gut Mittelbüg besuchen? Der Kontext erwähnt explizit Bildungsangebote für Erwachsene, Schulklassen und Kinder ab vier Jahren, bei denen man unter anderem das Melken üben kann. Direkte Informationen zu allgemeinen Besuchszeiten oder Führungen für Touristen abseits dieser Angebote sind im Text nicht enthalten.

Welche Tiere leben auf Gut Mittelbüg? Gut Mittelbüg dient der Aufzucht bedrohter Arten wie Harpyienadler und Rotkopfschafe. Es beherbergt eine Quarantänestation für exotische Tiere und kann temporär auch Tiere aus anderen Zoos aufnehmen, wie zum Beispiel Löwen während Gehegeumbauten. Die Hauptfunktion ist jedoch der Futteranbau, nicht die dauerhafte Haltung von Zootieren zur Besichtigung.

Was wird auf Gut Mittelbüg für den Tiergarten angebaut? Auf den Ländereien werden hauptsächlich Weizen, Mais, Kartoffeln und Möhren für die Pflanzenfresser des Tiergartens angebaut. Zusätzlich werden spezielle Pflanzen wie Bambus für Pandas oder Weidelgras für Seekühe kultiviert.

Seit wann gehört Gut Mittelbüg zum Tiergarten Nürnberg? Der Tiergarten Nürnberg übernahm die Regie über Gut Mittelbüg im Jahr 1972. Seit einer Zäsur im Jahr 1988 dient das Gut ausschließlich der Versorgung des Tiergartens.

Ist das Futter vom Gut Mittelbüg Bio? Ja, seit 2013 ist der gesamte Eigenanbau von pflanzlichem Futter auf Gut Mittelbüg offiziell biozertifiziert.

Wo liegt Gut Mittelbüg? Gut Mittelbüg befindet sich in Schwaig bei Nürnberg. Es bewirtschaftet Ländereien direkt in Schwaig sowie weitere Flächen im Raum Nürnberg.