Der Kannenbaum in Schmidmühlen: Eine außergewöhnliche Attraktion

Schmidmühlen, ein Ort im Landkreis Amberg-Sulzbach, beweist auf charmante Weise, wie aus einer Not eine Tugend – und eine einzigartige Attraktion – werden kann. Wenn du Orte mit einer besonderen Geschichte und ungewöhnlichen Sehenswürdigkeiten schätzt, dann wird dich Schmidmühlen und sein wohl farbenfrohstes Wahrzeichen begeistern. Hier zeigt sich, dass Erfindungsreichtum und Gemeinschaftssinn zu Ergebnissen führen, die weit über das Übliche hinausgehen und Besuchern ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Der Wunsch nach einem Osterbrunnen und die kreative Lösung

Die Teilnahme an der Osterbrunnenaktion des Landkreises war ein großer Wunsch in Schmidmühlen. Doch eine wesentliche Voraussetzung fehlte: ein eigener Brunnen im Ort. Diese Herausforderung hätte das Vorhaben beinahe unmöglich gemacht. Doch die Schmidmühlener ließen sich nicht entmutigen und suchten nach einer originellen Alternative, um ihre Gemeinde österlich zu schmücken und an der Tradition teilzuhaben. Dieser Einfallsreichtum ist bezeichnend für den Geist des Ortes.

Erasmus Grasser – Ein Gedenkjahr als zusätzlicher Impuls

Parallel zu diesen Überlegungen stand im Jahr 2018 ein bedeutendes Ereignis für die Marktgemeinde an: der 500. Todestag von Erasmus Grasser. Grasser, der wohl berühmteste Sohn Schmidmühlens, war ein angesehener Bildhauer und Baumeister. Dieses Jubiläum bot einen weiteren Anlass, etwas Besonderes und Bleibendes zu schaffen, das sowohl die Kreativität des Ortes widerspiegelt als auch an diese historische Persönlichkeit erinnert. Die Verbindung von Traditionspflege und historischem Gedenken führte zu einer bemerkenswerten Idee.

Der Kannenbaum – Ein Wahrzeichen entsteht

So entstand die Idee für den Kannenbaum. Am Ortseingang, gut sichtbar neben dem Besucherparkplatz an der Mühlwiese und in direkter Nachbarschaft zu einer Station des lokalen Kunstwanderwegs, wurde ein stattlicher Ahornbaum zum Träger dieser außergewöhnlichen Idee. Mit einer Höhe von rund 20 Metern bietet er die perfekte Bühne für seinen ungewöhnlichen Schmuck: Über 200 bunte Gießkannen zieren seine Äste. Diese farbenfrohe Installation hat sich schnell zu einem echten Blickfang und einem äußerst beliebten Fotomotiv entwickelt. Der Schmidmühlen Kannenbaum ist somit mehr als nur Dekoration; er ist ein Symbol für Einfallsreichtum und Gemeinschaftsgefühl.

Mehr als nur Schmuck – Kulturelle Echos und die Absicht dahinter

Die Freude, die der Kannenbaum verbreitet, hat auch musikalische Inspiration geliefert. Der Schmidmühlener Seniorenkreis zeigte sich ebenfalls kreativ und dichtete das bekannte Weihnachtslied „O Tannenbaum“ kurzerhand in „O Kannenbaum“ um. Damit erhielt die Attraktion ihre ganz eigene Hymne, ein Zeichen für die liebevolle Aufnahme in der Gemeinschaft. Einen tieferen, philosophischen Sinn verfolgt der Baumschmuck dabei nicht. Sein Hauptzweck ist es, den Betrachtern ein wenig Freude zu schenken und ein Lächeln hervorzurufen – ein Ziel, das er zweifellos erreicht und das den Charme dieser Installation ausmacht.

Praktische Überlegungen und saisonale Pracht

Hinter der unbeschwerten Erscheinung des Kannenbaums steckt jedoch ein gewisser Aufwand. Um zu verhindern, dass sich die Gießkannen bei Regen mit Wasser füllen und die Äste des Ahorns übermäßig belasten, muss jede einzelne Kanne vor ihrer Verwendung angebohrt werden. Die „Früchte“ des Baumes bestehen aus Plastik, um Witterungsbeständigkeit zu gewährleisten. Wie viele andere saisonale Dekorationen muss auch der Kannenbaum im Winter auf seinen Schmuck verzichten. Doch jährlich von der Fastenzeit bis etwa Allerheiligen erstrahlt der Ahorn in seiner vollen Farbenpracht und lädt zum Staunen ein. Wenn du Schmidmühlen entdecken möchtest, ist dies ein Highlight, das du nicht verpassen solltest.

Der Kannenbaum von Schmidmühlen ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie mit Kreativität und Gemeinschaftsgeist einzigartige Orte des Staunens geschaffen werden können. Er erzählt eine Geschichte von Pragmatismus, Heimatverbundenheit und der einfachen Freude am Schönen. Ein Besuch dieser ungewöhnlichen Sehenswürdigkeit, dem Schmidmühlen Kannenbaum, lohnt sich für alle, die das Besondere suchen und sich von originellen Ideen begeistern lassen.

Rund um den Kannenbaum und Schmidmühlen

Was ist das Besondere am Kannenbaum in Schmidmühlen? Der Kannenbaum ist ein rund 20 Meter hoher Ahornbaum, der mit über 200 bunten Gießkannen geschmückt ist. Er entstand aus der Not heraus, da Schmidmühlen keinen eigenen Brunnen für die Teilnahme an der Osterbrunnenaktion hatte, und ist heute ein beliebtes Fotomotiv und Symbol für den Erfindungsreichtum des Ortes.

Warum wurde der Kannenbaum in Schmidmühlen errichtet? Die Errichtung des Kannenbaums hatte zwei Hauptgründe: Zum einen diente er als kreative Alternative zur Teilnahme an der Osterbrunnenaktion des Landkreises Amberg-Sulzbach, da ein ortseigener Brunnen fehlte. Zum anderen fiel die Entstehung mit dem Gedenkjahr 2018 zusammen, dem 500. Todestag des berühmten Schmidmühlener Bildhauers Erasmus Grasser.

Wer war Erasmus Grasser? Erasmus Grasser war ein bedeutender Bildhauer und Baumeister und gilt als der wohl bekannteste Sohn Schmidmühlens. Im Jahr 2018 jährte sich sein Todestag zum 500. Mal, was in Schmidmühlen Anlass für besondere Würdigungen wie den Kannenbaum gab.

Wo genau finde ich den Kannenbaum in Schmidmühlen? Der Kannenbaum steht gut sichtbar am Ortseingang von Schmidmühlen. Du findest ihn direkt neben dem Besucherparkplatz an der Mühlwiese und in unmittelbarer Nähe zu einer Station des Kunstwanderwegs.

Wann kann man den Kannenbaum bewundern? Der Kannenbaum ist saisonal geschmückt. Du kannst die bunten Gießkannen jährlich von der Fastenzeit bis ungefähr zum Feiertag Allerheiligen am Baum bewundern. Im Winter werden die "Früchte" abgenommen.

Gibt es eine spezielle Pflege für den Kannenbaum-Schmuck? Ja, die Gießkannen müssen vor ihrer Anbringung angebohrt werden. Dies verhindert, dass sie sich bei Regen mit Wasser füllen und die Äste des Ahornbaums durch zu viel Gewicht beschädigen.

Hat der Kannenbaum eine eigene Hymne? Ja, der Schmidmühlener Seniorenkreis hat das bekannte Lied „O Tannenbaum“ kreativ zu „O Kannenbaum“ umgedichtet und dem Kunstwerk so zu einer eigenen, lokalen Hymne verholfen.