Kunstweg Rednitzhembach: Einzigartige Skulpturen unter freiem Himmel entdecken

Rednitzhembach offenbart sich als ein Ort, an dem Kunst auf eine besonders zugängliche und oft unerwartete Weise erlebbar wird. Statt in geschlossenen Galerien begegnest du hier beeindruckenden Werken unter freiem Himmel, integriert in die Landschaft und den öffentlichen Raum. Diese Gemeinde nahe Nürnberg hat sich einen Namen gemacht durch ein ambitioniertes Projekt, das Kunst für jeden greifbar macht und immer wieder für neue Entdeckungen sorgt. Wenn du neugierig auf unkonventionelle Kunstorte bist, dann ist eine Erkundung von Rednitzhembach genau das Richtige.

Der Kunstweg Rednitzhembach: Ein Freiluftmuseum der besonderen Art

Das Herzstück des künstlerischen Angebots ist zweifellos der Kunstweg Rednitzhembach. Was einst mit einzelnen Skulpturen begann, hat sich zu einem beeindruckenden Ensemble von über 60 Exponaten entwickelt. Der Ursprung dieser Initiative lässt sich bis in die frühen 1990er Jahre zurückverfolgen, als der vom Schwabacher Bildhauer Clemens Heinl geschaffene "Holzmoh" – auch bekannt als "Zwei Tonnen Angst in Eiche" – nach einer Abwesenheit auf Wunsch der Bevölkerung zurückkehrte. Dieses Ereignis, zusammen mit der Platzierung des "Schützen mit Apfel" von Thomas Volkmar Held, legte den Grundstein für die Idee eines zusammenhängenden Kunstpfades.

Maßgeblich vorangetrieben durch das Engagement der langjährigen Stadträtin und Kulturbeauftragten Christel Vogelsang und des seit 1996 amtierenden Bürgermeisters Jürgen Spahl, nahm der Kunstweg durch Bildhauersymposien in den Jahren 2000 und 2003 weiter Gestalt an. Heute erstreckt sich der Hauptteil des Weges über rund 8,5 Kilometer durch Wiesen, Wald und den Ort selbst, ergänzt durch einen neueren Abschnitt Richtung Süden. Das Besondere daran: Die Kunst ist hier nicht distanziert, sondern wird zum "Weg-Begleiter". Anfassen ist bei vielen Werken ausdrücklich erlaubt, was besonders bei den "Monsterschafen", den "Wasserträgern" oder dem "Waldfisch" aus Jurakalk zu direkten Begegnungen einlädt. Ein Highlight sind auch die sechs "Schwebenden" von Johannes L.M. Koch, die in acht Metern Höhe besonders in der Dämmerung eine magische Atmosphäre erzeugen.

Ein markantes Beispiel für die spielerische und doch tiefgründige Kunst entlang des Weges ist der "Affenreiter" von Christian Rösner. Diese lebensgroße Gorillaskulptur, ein Silberrücken mit mächtigen Oberarmen, überrascht mit einem filigranen Sattel auf dem Rücken – eine humorvolle Persiflage auf traditionelle Reiterstatuen. Seit 2016 steht dieser Betonkoloss am Hang des Mühlgründls und lädt dazu ein, den Sockel zu erklimmen und symbolisch aufzusitzen. Rösner entwickelte die Gorilla-Form bereits 1995 und ergänzte den Sattel 2005. Weitere Exemplare seiner Gorillas finden sich unter anderem vor dem Affenhaus im Nürnberger Tiergarten.

Kunst, die Kreise zieht: Gestaltung von Verkehrspunkten

Rednitzhembach beweist auch an ungewöhnlichen Orten ein Gespür für künstlerische Gestaltung. Während Kreisverkehre andernorts oft pragmatisch oder gar kitschig gestaltet werden, setzt die Gemeinde hier auf moderne Kunst. Ein herausragendes Beispiel ist "Der Große Knoten" von Sabine Mädl, der seit 2007 das Rondell beim Gewerbegebiet-Süd ziert. Dieses tonnenschwere Geflecht aus verschweißten Edelstahlrohren erinnert aus der Ferne an eine schlafende Riesenechse und kokettiert auf sympathische Weise mit der Funktion eines Verkehrsknotenpunkts. Die Skulptur, die nachts angeliefert und installiert werden musste, setzt ein markantes Zeichen am südlichen Ende des Kunstwegs und erfreut sich, besonders zur Lavendelblüte, überregionaler Bekanntheit, was sogar zu guten Platzierungen in internationalen Kreisel-Ranglisten führte.

Der Kunstweg Rednitzhembach ist mehr als nur eine Ansammlung von Skulpturen; er ist ein lebendiges Projekt, das sich ständig weiterentwickelt. Neue Kunstwerke kommen hinzu, während beschädigte abgebaut werden. Die inspirierende Wirkung des Weges zeigt sich auch in Angeboten wie der beliebten Qi-Gong-Runde mit 28 Stationen oder dem jährlich stattfindenden Kunstweglauf. So bleibt Rednitzhembach ein spannendes Ziel für alle, die Kunst im Dialog mit Natur und Alltag erleben möchten.

Wissenswertes zum Kunstweg Rednitzhembach

Was macht Rednitzhembach als Ausflugsziel besonders? Rednitzhembach zeichnet sich vor allem durch seinen umfangreichen Kunstweg aus, der über 60 Skulpturen im öffentlichen Raum und in der Natur präsentiert. Die Kunst ist hier oft interaktiv und überraschend, wie beim "Affenreiter" oder dem Kunstwerk "Der Große Knoten" an einem Kreisverkehr.

Was genau ist der Kunstweg in Rednitzhembach? Der Kunstweg Rednitzhembach ist ein rund 8,5 Kilometer langer Rundweg, ergänzt durch einen südlichen Ast, entlang dessen über 60 Skulpturen und Kunstinstallationen verschiedener Künstler zu entdecken sind. Er führt durch Wiesen, Wald und den Ort selbst.

Welche bekannten Kunstwerke kann man in Rednitzhembach sehen? Zu den bekannten Werken zählen der "Affenreiter", eine Gorillaskulptur mit Sattel von Christian Rösner, "Der Große Knoten", eine Edelstahlskulptur an einem Kreisverkehr von Sabine Mädl, der "Holzmoh" von Clemens Heinl und die "Schwebenden" von Johannes L.M. Koch.

Darf man die Skulpturen auf dem Kunstweg anfassen? Ja, bei vielen Exponaten auf dem Kunstweg Rednitzhembach ist das Anfassen ausdrücklich erlaubt. Dies fördert eine direkte und persönliche Begegnung mit der Kunst.

Gibt es in Rednitzhembach auch Kunst an ungewöhnlichen Orten wie Kreisverkehren? Ja, Rednitzhembach ist bekannt für seine kreative Gestaltung von Kreisverkehren. Das prominenteste Beispiel ist "Der Große Knoten" von Sabine Mädl am Rondell beim Gewerbegebiet-Süd, eine moderne Skulptur aus Edelstahlrohren.

Seit wann gibt es den Kunstweg und wie ist er entstanden? Die Idee für den Kunstweg keimte Anfang der 1990er Jahre auf, nachdem der "Holzmoh" und der "Schütze mit Apfel" aufgestellt wurden. Durch das Engagement von lokalen Persönlichkeiten und Bildhauersymposien in den Jahren 2000 und 2003 wuchs der Kunstweg stetig.

Welche Aktivitäten sind rund um den Kunstweg Rednitzhembach möglich? Neben dem individuellen Erkunden der Skulpturen gibt es eine beliebte Qi-Gong-Runde mit 28 Stationen, die sich am Kunstweg orientiert. Zudem findet jährlich der Kunstweglauf statt, der 2023 in die 17. Runde ging.