Oberpfälzer Grand Canyon: Einzigartige Sandgruben bei Gebenbach

Entdecke das Naturphänomen bei Gebenbach: Der Oberpfälzer Grand Canyon

In der Nähe von Gebenbach, genauer gesagt bei seinem Ortsteil Atzmannsricht, verbirgt sich eine Landschaftsform, die man hier vielleicht nicht erwarten würde: weitläufige Sandgruben, die aufgrund ihrer beeindruckenden Erscheinung auch als Oberpfälzer Grand Canyon bezeichnet werden. Auch wenn der Vergleich mit dem amerikanischen Pendant natürlich die Dimensionen relativiert, so bietet dieses Areal doch einen faszinierenden Anblick, der einen Besuch der Region lohnenswert macht. Die Sandgruben erstrecken sich über eine Länge von rund acht Kilometern und weisen an manchen Stellen Abbruchkanten von bis zu 32 Metern Höhe auf.

Farbenprächtige Zeugen der Erdgeschichte

Was den Oberpfälzer Grand Canyon bei Atzmannsricht so besonders macht, sind die deutlich sichtbaren, unterschiedlich gefärbten Gesteinsschichten. Diese verleihen den Gruben ihr charakteristisches, fast malerisches Aussehen. Ihre Entstehung ist ein Blick in eine weit zurückliegende Vergangenheit: Vor über 140 Millionen Jahren transportierten Flüsse stark zerkleinertes Gesteinsmaterial verschiedenster Herkunft in das damalige Schelfmeer. Über unterschiedliche Zeitphasen hinweg lagerte sich dieses Material ab und bildete die heute sichtbaren Schichten. Diese geologischen Formationen erzählen eine lange Geschichte von Erosion und Sedimentation in der Oberpfalz. Wenn das Sonnenlicht auf die Abbruchkanten trifft, beginnen die verschiedenen Sandschichten in warmen Tönen zu leuchten und bieten ein eindrucksvolles Naturschauspiel.

Quarzsandabbau und Zukunftsperspektiven

Seit dem Jahr 1957 wird in diesem Gebiet nahe Atzmannsricht aktiv Quarzsand abgebaut. Die Firma Strobel Quarzsand GmbH betreibt die Abbaustätten bis heute. Der hier gewonnene Sand zeichnet sich, wie es für Vorkommen in Süddeutschland typisch ist, durch einen geringen Schwermetallgehalt aus. Das macht ihn besonders rein und leicht zu verarbeiten, weshalb er ein gefragter Rohstoff ist. Obwohl der Abbau noch andauert, gibt es bereits konkrete Pläne für die Zeit danach. Ein umfassendes Rekultivierungskonzept sieht vor, das gesamte Areal nach Beendigung des Sandabbaus wieder naturnah zu gestalten und es der Forst- und Landwirtschaft zurückzugeben. So soll sichergestellt werden, dass die Landschaft auch langfristig erhalten bleibt und genutzt werden kann.

Den Canyon erleben: Zugänglichkeit und Aussichtspunkte

Ein direkter Spaziergang durch die Sandgruben ist aus Sicherheitsgründen und wegen des laufenden Betriebs regulär nicht gestattet. Das Betreten des Abbaugeländes ist verboten. Gelegentlich werden jedoch geführte Touren angeboten, die einen Einblick direkt in die Gruben ermöglichen – dies ist die einzige Möglichkeit, das Gelände legal zu betreten. Doch auch ohne eine solche Führung kannst du die Faszination des Ortes erleben. Rund um das Areal verlaufen verschiedene Wege, die immer wieder beeindruckende Ausblicke auf die Grubenlandschaft freigeben. Startpunkte für solche Erkundungen finden sich beispielsweise ab Krickelsdorf oder entlang der Abzweigung von der Bundesstraße 299 in Richtung Ölhof. Von diesen Wegen aus lässt sich die Weite und die besondere Ästhetik der Sandgruben gut erfassen, besonders wenn die Sonne die Gesteinsschichten zum Leuchten bringt. Ein Besuch der Umgebung von Gebenbach bietet somit die Chance, dieses ungewöhnliche Zeugnis der Erdgeschichte und Industriekultur zu entdecken – den Oberpfälzer Grand Canyon Gebenbach.

Häufig gestellte Fragen zum Oberpfälzer Grand Canyon bei Gebenbach

Was genau ist der Oberpfälzer Grand Canyon? Der Oberpfälzer Grand Canyon ist die umgangssprachliche Bezeichnung für ein weitläufiges Sandgrubengelände nahe Atzmannsricht, einem Ortsteil von Gebenbach. Es zeichnet sich durch seine Größe von etwa acht Kilometern Länge, bis zu 32 Meter hohe Abbruchkanten und besonders durch seine farbigen Gesteinsschichten aus.

Wo befindet sich der Oberpfälzer Grand Canyon genau? Die Sandgruben liegen in der Oberpfalz, in unmittelbarer Nähe des Ortes Atzmannsricht, der zur Gemeinde Gebenbach gehört. Man findet das Gelände unweit der Bundesstraße B 299.

Kann man die Sandgruben direkt betreten oder besuchen? Nein, das direkte Betreten der Sandgruben ist wegen des laufenden Quarzsandabbaus durch die Firma Strobel Quarzsand GmbH und aus Sicherheitsgründen regulär verboten. Zugang ist nur im Rahmen organisierter Führungen möglich.

Gibt es Möglichkeiten, den Oberpfälzer Grand Canyon trotzdem zu sehen? Ja, es gibt verschiedene Wege, die am Rande des Abbaugeländes entlangführen und immer wieder beeindruckende Blicke auf die Sandgruben ermöglichen. Solche Wege starten zum Beispiel ab Krickelsdorf oder von der Abzweigung der B 299 Richtung Ölhof.

Warum sind die Sandgruben sehenswert? Ihre Attraktivität verdanken die Gruben vor allem den unterschiedlichen, teils intensiv gefärbten Gesteinsschichten, die über Jahrmillionen entstanden sind. Besonders bei Sonnenschein bieten die Abbruchkanten ein beeindruckendes Farbenspiel und einen ungewöhnlichen Anblick in der Oberpfälzer Landschaft.

Was wird in den Gruben bei Atzmannsricht abgebaut? Seit 1957 wird hier Quarzsand abgebaut. Dieser Sand ist bekannt für seinen geringen Schwermetallgehalt, was ihn für verschiedene industrielle Anwendungen besonders wertvoll macht.

Was passiert mit dem Gelände nach dem Ende des Abbaus? Für das gesamte Areal existiert bereits ein Rekultivierungskonzept. Nach Abschluss des Sandabbaus soll das Gelände wieder für die Forst- und Landwirtschaft nutzbar gemacht werden, um eine nachhaltige Nachnutzung sicherzustellen.