Baiersbronn: Dein Tor zum sagenhaften Ruhestein und Julius Eutings Schwarzwald

Baiersbronn, idyllisch im Schwarzwald gelegen, dient als idealer Startpunkt für Erkundungen, die dich tief in die Natur und Geschichte dieser einzigartigen Region führen. Eine dieser besonderen Touren führt hinauf zum Ruhestein, einer Passhöhe, die mehr als nur einen geografischen Punkt markiert. Wenn du also die Umgebung von Baiersbronn erkunden möchtest, ist der Weg zum Baiersbronn Ruhestein ein Muss.

Der Ruhestein: Historische Rast und atemberaubende Ausblicke

Auf 915 Metern Höhe, an der einstigen Grenze zwischen dem Großherzogtum Baden und dem Königreich Württemberg, liegt der Ruhestein. Sein Name erinnert an eine Zeit, in der eine mächtige Buntsandsteinplatte Wanderern und Lastenträgern als willkommener Rastplatz diente. Hier konnten sie nach dem beschwerlichen Aufstieg, beispielsweise von Baiersbronn oder aus dem Seebachtal, ihre Bürden ablegen und neue Kraft schöpfen. Obwohl dieser ursprüngliche Stein im frühen 20. Jahrhundert Straßenbauarbeiten weichen musste, hat der Ort nichts von seiner Faszination verloren. Für den bekannten Orientalisten und Forschungsreisenden Professor Dr. Julius Euting (1839–1919) bot sich von hier der wohl schönste Panoramablick im gesamten Schwarzwald: die Sicht von seinem späteren Grab hinab auf den tiefblauen Wildsee.

Julius Euting: Ein Leben zwischen Orient und Schwarzwald

Julius Euting war eine Persönlichkeit, die zwei Welten in sich vereinte. Seine wissenschaftliche Neugier zog ihn in den Orient, wo er sich der Erforschung und Dokumentation vorislamischer Inschriften widmete – von punischen über aramäische bis hin zu sabäischen Schriften. Doch sein Herz gehörte ebenso dem Schwarzwald. Euting war nicht nur ein Liebhaber dieser Landschaft, sondern trug maßgeblich dazu bei, große Teile des Schwarzwaldes für Wanderer zugänglich zu machen. Es verwundert daher kaum, dass ihm das seltene Privileg zuteilwurde, den Ort seiner letzten Ruhestätte selbst zu bestimmen. Seine Wahl fiel auf jenen Platz oberhalb des Wildsees am Ruhestein, der ihm so viel bedeutete.

Ein lebendiges Vermächtnis: Arabischer Mokka am Ruhestein

Klein von Wuchs, doch mit einem großen Herzen für den Schwarzwald und die exotische Welt des Orients, hinterließ Julius Euting ein bemerkenswertes Testament. Er verfügte, dass jedem Besucher, der an seinem Geburtstag, dem 11. Juli, sein Grab am Ruhestein aufsucht, ein „schwarzer Café mit Wassertrunk“ gereicht werden solle. Dieser Kaffee, zubereitet nach traditioneller Art arabischer Beduinen, war Eutings Lieblingsgetränk. Seit dem Jahr 2004 ehrt die Julius-Euting-Gesellschaft dieses Vermächtnis und lädt jährlich an Eutings Geburtstag zu einem arabischen Mokka an seiner Grabstätte ein. Dieses Ritual verbindet auf einzigartige Weise Eutings Leidenschaften und hält seine Erinnerung lebendig. Von Baiersbronn aus erreichst du diesen geschichtsträchtigen Ort und kannst, mit etwas Glück zur richtigen Zeit, Teil dieser besonderen Tradition werden. Der Baiersbronn Ruhestein ist somit nicht nur ein Naturdenkmal, sondern auch ein Ort gelebter Kulturgeschichte.

Baiersbronn: Dein Startpunkt für Entdeckungen

Von Baiersbronn aus eröffnen sich dir somit faszinierende Möglichkeiten, auf den Spuren Julius Eutings zu wandeln und die Schönheit des Schwarzwaldes rund um den Ruhestein zu erleben. Ob du dich für die Geschichte der Passhöhe interessierst, die atemberaubende Aussicht auf den Wildsee genießen möchtest oder neugierig auf das Erbe des weltoffenen Professors bist – die Region bietet dir unvergessliche Eindrücke. Die Wanderwege, die Euting einst mit erschloss, laden auch heute noch dazu ein, die Natur aktiv zu erkunden und die besondere Atmosphäre dieses Ortes auf sich wirken zu lassen.

Häufig gestellte Fragen rund um Baiersbronn und den Ruhestein

Was ist der Ruhestein bei Baiersbronn? Der Ruhestein ist eine Passhöhe auf 915 Metern an der ehemaligen Grenze zwischen Baden und Württemberg, unweit von Baiersbronn. Er war einst ein wichtiger Rastplatz und ist heute bekannt für seine Verbindung zu Julius Euting und die Aussicht auf den Wildsee.

Wer war Julius Euting und welche Verbindung hatte er zum Schwarzwald? Professor Dr. Julius Euting (1839–1919) war ein Forschungsreisender und Orientalist, der den Schwarzwald liebte und maßgeblich zur Erschließung von Wanderwegen beitrug. Sein Grab befindet sich auf eigenen Wunsch am Ruhestein, mit Blick auf den Wildsee.

Gibt es eine besondere Tradition am Grab von Julius Euting? Ja, gemäß Eutings testamentarischer Verfügung wird an seinem Geburtstag, dem 11. Juli, an seinem Grab am Ruhestein kostenlos ein „schwarzer Café mit Wassertrunk“ (arabischer Mokka) an Besucher ausgeschenkt. Die Julius-Euting-Gesellschaft pflegt dieses Vermächtnis.

Kann man von Baiersbronn zum Ruhestein wandern? Ja, der Ruhestein ist von Baiersbronn aus erreichbar. Der ursprüngliche Text erwähnt, dass Leute nach einem anstrengenden Aufstieg von Baiersbronn ihre Traglasten am Ruhestein abstellten, was auf Wanderwege hindeutet. Julius Euting selbst erschloss den Schwarzwald für Wanderer.

Was ist das Besondere am Blick von Eutings Grab? Von Julius Eutings Grab am Ruhestein bietet sich laut seiner eigenen Einschätzung der „schönste Blick im ganzen Schwarzwald“ auf den tief unterhalb liegenden Wildsee.

Warum hieß der Ruhestein ursprünglich so? Der Name „Ruhestein“ geht auf eine große Buntsandsteinplatte zurück, die sich einst auf der Passhöhe befand. Auf dieser Platte konnten Menschen, die von Orten wie Baiersbronn aufgestiegen waren, ihre Traglasten abstellen und rasten.