Padborg Geschichte: Die Legende vom Bommerlunder

Padborg, unmittelbar südlich der dänisch-deutschen Grenze gelegen, ist mehr als nur ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Die unmittelbare Umgebung des Ortes birgt eine faszinierende Anekdote, die tief in der lokalen Historie verwurzelt ist und von Gastfreundschaft, Zufall und einem weltberühmten Aquavit erzählt. Diese besondere Padborg Geschichte beginnt nicht direkt in der Stadt selbst, sondern wenige Kilometer nördlich, in einem kleinen Ort namens Bommerlund.

Am Puls des alten Ochsenwegs: Bommerlunds Berühmtheit

Vor rund zweieinhalb Jahrhunderten war die Gegend um das heutige Padborg ein wichtiger Durchgangsort, geprägt vom historischen Ochsenweg, einer bedeutenden Handels- und Heerstraße. Genau hier, in Bommerlund, betrieb der Gastwirt Peter Schwennesen seinen Dorfkrug. Dieser Krug erlangte zu seiner Zeit eine bemerkenswerte Bekanntheit, die weniger auf seiner Lage als vielmehr auf einem speziellen Getränk beruhte: dem Bommerlunder, einem Kümmel-Aquavit mit einer charakteristischen Anisnote. Die Entstehung dieses Getränks und der Aufstieg des Kruges sind untrennbar mit der Hilfsbereitschaft seines Wirtes verbunden.

Ein Rezept als Dank: Die Geburt des Bommerlunders

Wir schreiben das Jahr 1760, mitten im Siebenjährigen Krieg. Ein verwundeter französischer Reiter findet Zuflucht in Schwennesens Gasthaus. Der Wirt, bekannt für seine Redlichkeit, nahm den Soldaten auf und pflegte ihn gesund. Da der Franzose nicht über ausreichende Mittel verfügte, um für Kost und Logis aufzukommen, bot er Schwennesen zum Dank ein altes, vergilbtes Schnapsrezept an – mit dem Versprechen, es sei unübertroffen. Peter Schwennesen akzeptierte diesen ungewöhnlichen Handel und kam so in den Besitz einer Rezeptur, die ihm später erheblichen Wohlstand bescheren sollte. Noch im selben Jahr, am 27. Juni 1760, erhielt Schwennesen das königliche Privileg zum Schnapsbrennen und destillierte den ersten offiziellen Bommerlunder, benannt nach seinem Heimatort.

Vom Dorfkrug zum Exportschlager und zurück zum Ursprung

Nach dem Tod von Peter Schwennesen ging der Krug samt dem wertvollen Rezept in den Besitz von Hans Bendixen Möller über, dem Gründer einer Spirituosenhandlung. Die Zeiten änderten sich jedoch. Mit dem Aufkommen der Eisenbahn verlor der Ochsenweg an Bedeutung, und die Gäste blieben aus. Möllers Sohn sah sich gezwungen, die Brennerei zunächst nach Søgård und schließlich 1886 nach Flensburg zu verlegen. Dort, im Kaufmannshof, entwickelte sich der Bommerlunder zu einem echten Exportschlager, der sogar in Amerika Bekanntheit erlangte. Doch das Schicksal meinte es nicht immer gut mit der Marke. Nach dem Tod des Inhabers Marcus Bendixen und Misswirtschaft durch einen Verwalter verkaufte die Witwe das Erfolgsrezept 1911 für eine beachtliche Summe von 40.000 Goldmark an die Flensburger Spirituosenfirma Dethleffsen. Es war eben diese Firma Dethleffsen, die zum 200-jährigen Jubiläum der ersten Destillation im Jahr 1960 einen Gedenkstein aufstellen ließ – genau an jener Stelle in Bommerlund, wo einst der Gasthof von Peter Schwennesen stand und die Padborg Geschichte um den berühmten Aquavit ihren Anfang nahm. Dieser Stein erinnert noch heute an die ungewöhnlichen Umstände, die zur Entstehung des Bommerlunders führten, und an die historische Bedeutung dieses kleinen Ortes nahe Padborg am alten Ochsenweg.

Ursprünge des Bommerlunders

Woher stammt der Bommerlunder Aquavit? Der Bommerlunder Aquavit stammt ursprünglich aus Bommerlund, einem kleinen Ort nur wenige Kilometer nördlich von Flensburg auf der dänischen Seite, nahe dem heutigen Padborg. Er wurde nach diesem Ort benannt.

Wer hat den Bommerlunder erfunden? Das Rezept wurde nicht direkt erfunden, sondern kam durch einen Zufall in den Besitz des Gastwirts Peter Schwennesen aus Bommerlund. Er erhielt es 1760 von einem französischen Soldaten als Dank für seine Pflege und Gastfreundschaft. Schwennesen war der Erste, der den Schnaps nach diesem Rezept brannte.

Wann wurde der erste Bommerlunder gebrannt? Der erste offizielle Bommerlunder Kümmelschnaps wurde am 27. Juni 1760 von Peter Schwennesen destilliert, nachdem er das königliche Privileg zum Schnapsbrennen erhalten hatte.

Historische Orte und Personen

Gibt es den ursprünglichen Gasthof in Bommerlund noch? Nein, der ursprüngliche Gasthof von Peter Schwennesen existiert nicht mehr. An seiner Stelle wurde jedoch 1960 von der Firma Dethleffsen der Bommerlunder Stein als Gedenkstätte errichtet.

Welche Rolle spielte der Ochsenweg für Bommerlund? Der Gasthof von Peter Schwennesen lag direkt am alten Ochsenweg, einer wichtigen historischen Handelsroute. Diese Lage war zur damaligen Zeit entscheidend für den Betrieb der Gastwirtschaft, bevor die Eisenbahn den Ochsenweg an Bedeutung verlieren ließ.

Wer war Peter Schwennesen? Peter Schwennesen war der Gastwirt in Bommerlund, der um 1760 lebte. Er ist bekannt dafür, das Rezept für den Bommerlunder Aquavit von einem französischen Soldaten erhalten und den Schnaps als Erster gebrannt zu haben. Er galt als hilfsbereit und ehrlich.

Was geschah später mit dem Bommerlunder-Rezept? Nach Schwennesens Tod übernahm Hans Bendixen Möller den Krug und das Rezept. Später wurde die Produktion nach Flensburg verlegt. 1911 verkaufte die Witwe des Nachfolgers das Rezept für 40.000 Goldmark an die Spirituosenfirma Dethleffsen.