Kortezubi: Einzigartiges Erlebnis im Wald von Oma

Kortezubi, ein Ort im Baskenland, birgt ein außergewöhnliches kulturelles Erbe, das Natur und Kunst auf eine Weise verbindet, die weltweit ihresgleichen sucht: den berühmten Wald von Oma, auf Spanisch »Bosque de Oma«. Dieses einzigartige Ausflugsziel macht Kortezubi zu einem besonderen Anziehungspunkt für Kunstinteressierte und Naturliebhaber gleichermaßen. Wenn du den Kortezubi Wald von Oma besuchst, trittst du in eine Welt ein, in der die Landschaft selbst zur Leinwand wird.

Die Geschichte dieses besonderen Ortes ist untrennbar mit dem baskischen Künstler Agustín Ibarrola (1930 – 2023) verbunden. Vor Jahrzehnten fasste Ibarrola, inspiriert von der Natur nahe seines Landhauses im Oma-Tal, einen kühnen Entschluss: Er wollte den Wald bemalen. Ab 1982 begann er, diese Vision in die Tat umzusetzen. Hunderte Kiefernstämme verwandelte er in Kunstwerke, spielte dabei meisterhaft mit Perspektiven und schuf überraschende visuelle Effekte, die den Betrachter herausfordern und einbeziehen. Der Name »Oma« bezieht sich übrigens schlicht auf das umliegende Tal und hat nichts mit einer Großmutter zu tun, was im Deutschen oft für Verwirrung sorgt.

Da die ursprünglichen Bäume mit der Zeit alterten und erkrankten, wurde die Notwendigkeit einer Erneuerung unumgänglich. Bis Ende 2023 entstand daher in unmittelbarer Nähe ein neuer bemalter Wald. Obwohl der hochbetagte Meister Ibarrola nicht mehr selbst die Pinsel führte, wurde dieses Projekt von einem interdisziplinären Team aus Künstlern und Experten in enger Abstimmung mit seiner Familie realisiert, um sein künstlerisches Vermächtnis fortzuführen. Dieser neue »Wald von Oma« knüpft nahtlos an die ursprüngliche Idee an und interpretiert sie neu.

Auf einem etwa 1,5 Kilometer langen Rundgang durch den neuen Wald kannst du nun über 800 bemalte Bäume entdecken, die sich zu insgesamt 34 beeindruckenden Ensembles zusammenfügen. Jedes Ensemble erzählt seine eigene Geschichte oder fordert deine Wahrnehmung auf eine andere Weise heraus. Ein Beispiel ist »Der Regenbogen«, eine Explosion geballter Farbwucht, die sich in breiten Ringen und Kringeln über zahlreiche Kiefern erstreckt, die sanft in eine Senke abfallen. Andere Kunstwerke, wie »Der Kuss«, erschließen sich erst vollständig, wenn du einen speziell auf dem Boden markierten Standpunkt einnimmst. Hier sind zwei Lippensegmente versetzt auf unterschiedliche Baumstämme aufgetragen und verschmelzen nur aus der richtigen Perspektive zu einem Ganzen. Durch diese Technik macht der Künstler dich als Betrachter zu einem stillen Komplizen, der aktiv am Kunsterlebnis teilhat. Du wirst überrascht, herausgefordert und erhältst gleichzeitig Freiräume für eigene Reflexionen, wirst aber immer wieder zu bestimmten Punkten geführt, an denen sich die Kunst offenbart. Weitere Höhepunkte des Rundgangs sind die Sektionen, die als »Augen« und »Nukleare Bedrohung« bekannt sind und tiefere Denkanstöße geben.

Der Besuch des Waldes von Oma in Kortezubi ist somit mehr als nur ein Spaziergang im Grünen; es ist eine interaktive Kunsterfahrung, die die Grenzen zwischen Natur und menschlicher Kreativität verschwimmen lässt. Die einzigartige Verbindung von Land Art und der natürlichen Schönheit des Oma-Tals macht den Kortezubi Wald von Oma zu einem unvergesslichen Ziel, das dich dazu einlädt, die Welt mit anderen Augen zu sehen und die tiefgründigen Botschaften Ibarrolas zu entschlüsseln.

Wissenswertes zum Wald von Oma in Kortezubi

Was ist das Besondere am Bosque de Oma in Kortezubi? Der Bosque de Oma, oder Wald von Oma, ist ein einzigartiges Land-Art-Projekt, bei dem der Künstler Agustín Ibarrola Kiefernstämme bemalte und so die Natur zur Leinwand machte. Das Besondere ist das Spiel mit Perspektiven und die Art, wie Betrachter durch die Einnahme bestimmter Standpunkte Teil des Kunstwerks werden und die Verzahnung von Natur und Kultur erleben.

Wer hat den Wald von Oma gestaltet? Der ursprüngliche Wald von Oma wurde ab 1982 vom baskischen Künstler Agustín Ibarrola (1930 – 2023) gestaltet. Der bis Ende 2023 neu entstandene Wald wurde von einem interdisziplinären Künstler- und Expertenteam in Abstimmung mit Ibarrolas Familie geschaffen, um sein Erbe fortzuführen.

Woher hat der Wald von Oma seinen Namen? Der Name »Oma« bezieht sich nicht auf eine Großmutter, sondern ist der Name des Tals, in dem sich der Wald befindet. Auf Spanisch heißt er »Bosque de Oma«, was wörtlich »Wald von Oma« bedeutet.

Was erwartet mich im neuen Wald von Oma? Im neuen Wald von Oma erwarten dich über 800 bemalte Bäume, die 34 verschiedene Ensembles bilden. Dazu gehören Kunstwerke wie »Der Regenbogen« mit seiner Farbenpracht und »Der Kuss«, der sich nur von einem bestimmten Punkt aus erschließt. Weitere bekannte Sektionen sind »Augen« und »Nukleare Bedrohung«.

Wie lang ist der Rundgang durch den Bosque de Oma? Der Rundgang durch den neuen bemalten Wald von Oma erstreckt sich über eine Länge von etwa 1,5 Kilometern und führt dich zu den verschiedenen Kunstinstallationen.

Kann man den ursprünglichen, von Ibarrola bemalten Wald noch besuchen? Nein, die Bäume des ursprünglichen Waldes wurden mit der Zeit alt und krank. Daher wurde ganz in der Nähe ein neuer bemalter Wald geschaffen, der das künstlerische Konzept Ibarrolas fortsetzt und seit Ende 2023 zugänglich ist.

Muss ich bestimmte Punkte einnehmen, um die Kunst im Wald von Oma zu verstehen? Ja, für einige der 34 Ensembles, wie beispielsweise »Der Kuss«, ist es notwendig, einen auf dem Boden markierten Standpunkt einzunehmen. Erst von dort aus entfaltet sich die volle Wirkung des Kunstwerks und die bemalten Elemente auf verschiedenen Bäumen fügen sich zu einem Gesamtbild zusammen.