Pamhagen entdecken: Einzigartige Erlebnisse im Burgenland

Pamhagen im Burgenland ist ein Ort, der mit unerwarteten Geschichten, bemerkenswerten Bauwerken und besonderen Gaumenfreuden aufwartet. Wenn du Pamhagen entdecken möchtest, findest du eine faszinierende Mischung aus historischem Erbe und lebendiger Gegenwart, die sich in verschiedenen Facetten des Dorflebens zeigt.

Der Türkenturm – Ein Fenster in die Vergangenheit

Direkt an der Hauptstraße, vor der Hausnummer 60, erhebt sich ein Bauwerk, das als das kleinste Museum des Burgenlandes gilt: der Türkenturm, auch Glockenturm genannt. Seine Entstehung ist von mehreren Legenden umwoben. Eine mündliche Überlieferung erzählt, dass türkische Soldaten während der Zweiten Wiener Belagerung im 17. Jahrhundert Pamhagen überfielen und der Turm als Zeichen der Unterwerfung errichtet werden musste. Ein an der Spitze angebrachter türkischer Halbmond sollte die Akzeptanz des muslimischen Glaubens signalisieren und das Dorf vor weiteren Angriffen schützen. Eine andere Erzählung besagt, der Turm sei aus den Überresten einer niedergebrannten Kirche erbaut worden und habe als Wehrturm gedient. Wiederum andere Quellen deuten darauf hin, dass er die Dorfbewohner an die Messe erinnern sollte, da der eigentliche Kirchturm, ein freistehender Campanile, einen Kilometer entfernt lag.

Fest steht, dass der zehn Meter hohe Turm mit seiner quadratischen Grundfläche von 2,90 mal 2,90 Metern und einer sechsseitigen Pyramidenspitze lange ungenutzt blieb. Im Jahr 2017 wurde er umfassend restauriert und beherbergt seitdem das Museum. Auf der Spitze thront eine eiserne Fahnenstange mit der Prophetenfahne, die den Namen „Mosco Pascha“ und die Jahreszahl „1683“ trägt, verziert mit Halbmond, Stern und Rossschweif. Im Inneren des Turms kannst du mittels moderner Bild- und Lichtinstallationen Wissenswertes über die Zeit der Türkenbelagerung, die Natur der Umgebung und die neuzeitliche Geschichte des Ortes erfahren.

Kulinarische Entdeckungen in Pamhagen

Pamhagen bietet auch für den Gaumen einige Besonderheiten. Hier verbindet sich Tradition mit unternehmerischem Geist.

Frischer Fisch und regionale Produkte bei Jungwirth

Obwohl die Fischteiche der Edelkrebszucht Jungwirth in Apetlon liegen, befindet sich das „Hirn“ des Betriebs – der Hofladen und das Büro – in Pamhagen. Robert Jungwirth, ursprünglich Maurer, hat hier seine Leidenschaft für die Fischzucht entdeckt. In den Teichen werden Spiegel-, Schuppen- und Amurkarpfen gezüchtet. Eine Herde Zackelschafe hält die Uferbereiche auf natürliche Weise kurz. Eine clevere „Fischrutsche“, ein spezielles Rohr, ermöglicht den schonenden Transport der Fische zwischen den Teichen. Im Hofladen in Pamhagen erhältst du frischen Fisch, Räucherfisch, diverse Fischaufstriche und die beliebten Seewinkler Karpfenbissen. Auch Fischsülzchen, Karpfenmilch, Karpfenrogen und ein „Suppenpaket“ gehören zum Sortiment. Bestellungen sind auch online möglich, mit Lieferung am Donnerstag, sogar für lebenden Fisch im Spezialtransportbecken.

Balasn – Eine süße Tradition

Eine typische Süßspeise, die in Pamhagen sowie in den Nachbargemeinden Apetlon und Illmitz auf den Tisch kommt, sind die „Balasn“. Dabei handelt es sich um Teigtaschen, gefüllt mit Äpfeln und Zimt, die in Fett schwimmend ausgebacken und mit Staubzucker bestreut werden. Traditionell werden Balasn im Winter zubereitet, solange gelagerte Äpfel verfügbar sind. Der Name leitet sich vermutlich vom eingedeutschten ungarischen Wort „palást“ für Mantel ab. Früher wurde der Teig kunstvoll „geramftlt“, also mit den Fingern in Rüschen gelegt und verschlossen. Heute wird oft das zeitsparendere „Radeln“ mit einem Teigrad bevorzugt. Wer diese Köstlichkeit probieren möchte, kann dies beispielsweise im Grenzlandhof Leyrer in Pamhagen tun.

Der Anger – Das Herz des Dorflebens

Vom Grenzlandhof Leyrer blickt man auf eine große Wiese in der Dorfmitte, den sogenannten Anger. Diese Anger sind eine burgenländische Besonderheit. In Angerdörfern wie Pamhagen sind die Vorderseiten der Häuser zum Anger hin ausgerichtet. Früher weideten hier Tiere, es gab oft einen Dorfteich oder einen Bach, was häufig der Anlass für die Dorfgründung war. Die Stallungen und Scheunen befanden sich an der Rückseite der Grundstücke, im „Hintaus“. Oft waren diese Wirtschaftsgebäude durch einen Weg verbunden, der ringförmig um das Dorf führte. Der Anger in Pamhagen ist ein zentraler Bestandteil des Ortsbildes und zeugt von einer traditionellen Siedlungsform.

Pamhagen zu entdecken bedeutet also, in die lokale Geschichte einzutauchen, regionale Spezialitäten zu genießen und die charakteristische Dorfstruktur kennenzulernen. Es ist ein Ort, der seine Besucher mit authentischen Erlebnissen und einer ruhigen Atmosphäre empfängt.

Wissenswertes rund um deinen Besuch in Pamhagen

Was ist das Besondere am Türkenturm in Pamhagen? Der Türkenturm ist das kleinste Museum des Burgenlandes. Er ist zehn Meter hoch, hat eine quadratische Grundfläche und eine sechsseitige Pyramidenspitze mit einer Fahne, die „Mosco Pascha“ und „1683“ zeigt. Im Inneren informieren moderne Installationen über die Türkenbelagerung, Natur und Ortsgeschichte.

Welche kulinarischen Spezialitäten aus Pamhagen solltest du probieren? Unbedingt probieren solltest du die „Balasn“, mit Apfel und Zimt gefüllte Teigtaschen. Außerdem bietet der Hofladen der Edelkrebszucht Jungwirth in Pamhagen frischen Fisch, Räucherfisch, Fischaufstriche und Seewinkler Karpfenbissen an.

Wo kann man in Pamhagen frischen Fisch und Fischprodukte kaufen? Frischen Fisch und diverse Fischprodukte wie Räucherfisch oder Aufstriche erhältst du im Hofladen der Edelkrebszucht Jungwirth direkt in Pamhagen. Sie bieten auch einen Lieferservice an.

Was versteht man unter einem „Anger“ und welche Bedeutung hat er in Pamhagen? Ein Anger ist eine typisch burgenländische Dorfstruktur, bei der eine große Wiese das Zentrum des Dorfes bildet. In Pamhagen sind die Häuser zum Anger hin ausgerichtet. Früher diente er als Weidefläche und sozialer Mittelpunkt.

Gibt es in Pamhagen ein Museum, das sich mit der Türkenbelagerung beschäftigt? Ja, der Türkenturm in Pamhagen fungiert als Museum. Er präsentiert Wissenswertes über die Zeit der Türkenbelagerung, die das Burgenland geprägt hat, sowie über die Natur und die neuzeitliche Geschichte des Ortes.

Was sind „Balasn“ und wo findet man sie in Pamhagen? Balasn sind eine traditionelle Süßspeise aus der Region, bestehend aus Teigtaschen, die mit Apfel und Zimt gefüllt, herausgebacken und mit Staubzucker bestreut werden. Du kannst sie beispielsweise im Grenzlandhof Leyrer in Pamhagen kosten.

Welche Legenden ranken sich um die Entstehung des Türkenturms? Es gibt mehrere Legenden: Eine besagt, er wurde im 17. Jahrhundert von türkischen Soldaten als Zeichen der Unterwerfung errichtet. Andere Quellen nennen ihn einen Wehrturm aus Material einer abgebrannten Kirche oder einen Turm zur Erinnerung an die Messe.