Torno Comer See: Ein Ort voller Geschichte und unentdeckter Pfade
Entdecke das beschauliche Torno am Comer See, ein Ort reich an Legenden wie dem Heiligen Nagel und einzigartigen Felsengräbern, den Avelli. Unser Guide führt dich zu den Besonderheiten und beantwortet deine wichtigsten Fragen in den FAQs.

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Alles über Torno
Torno, ein malerischer Ort am Comer See, empfängt dich mit einer Atmosphäre der Ruhe und Beschaulichkeit, die einen angenehmen Kontrast zum lebhafteren, etwa sieben Kilometer entfernten Como bildet. Hier scheinen die Uhren langsamer zu ticken. Du schlenderst durch verwinkelte Gassen, entdeckst einen kleinen Hafen mit einladenden, urigen Bars, in denen die Tornaschi, die Einheimischen, oft beim Kartenspiel anzutreffen sind. Es ist ein Ort, der seine Traditionen pflegt und dessen Charme sich oft erst auf den zweiten Blick vollends entfaltet.
Das Herz von Torno: Die Kirche San Giovanni und ihr heiliger Schatz
Fast jeder Einheimische ist in der Kirche San Giovanni getauft, einem Bauwerk, das mehr als nur ein Gotteshaus ist. Hinter ihrem Altar verbirgt sich ein Schatz, dessen Geschichte tief in der lokalen Überlieferung verwurzelt ist: il Chiodo Santo, der Heilige Nagel. Die Legende, seit Jahrhunderten von Vätern an ihre Söhne weitergegeben, reicht bis ins Jahr 1099 zurück. Damals soll ein Erzbischof, wegen seiner teutonischen Herkunft „Alemanno“ genannt und Teilnehmer des Ersten Kreuzzuges, in den Besitz dieser besonderen Reliquie gelangt sein. Sein Plan war es, den Nagel über Italien und das Engadin ins heutige Deutschland zu bringen. Aufgrund von Unruhen im nahen Como entschied er sich jedoch, den Heiligen Nagel kurzfristig in Torno in Sicherheit zu bringen.
Als der Erzbischof am folgenden Tag seine Reise fortsetzen wollte, verdunkelte sich der Himmel und ein heftiges Unwetter verhinderte seine Abreise. Dieses Naturschauspiel wiederholte sich an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen. Der Erzbischof interpretierte dies schließlich als göttliches Zeichen: Der Heilige Nagel hatte in Torno sein gottgewolltes Zuhause gefunden. In einer feierlichen Zeremonie, an der die gesamte Dorfgemeinschaft teilnahm, wurde die Reliquie in die Kirche San Giovanni gebracht. Die Tornaschi beschlossen, den Nagel in einer großen Truhe mit sieben Schlössern hinter dem Hauptaltar zu verwahren. Die Schlüssel vertraute man den ältesten und angesehensten Familien des Ortes an. Zweimal im Jahr wird die Truhe hervorgeholt, um den Heiligen Nagel auszustellen: beim Fest des Heiligen Nagels am ersten Sonntag im Mai und am 24. Juni, dem Tag des Heiligen Johannes des Täufers. Ein Priester taucht den Nagel dann in Wasser, weiht es und verteilt es nach der Messe an die Gläubigen.
Auf mystischen Pfaden: Die Avelli von Torno
Rund um Torno, eingebettet in die steilen, dichten Waldhänge zwischen Como und Bellagio, warten die geheimnisvollen Avelli darauf, von dir entdeckt zu werden. Diese Felsengräber sind in Europa einzigartig und abseits der ausgetretenen Pfade gelegen, sodass sie meist nur den Einheimischen bekannt sind. Eine leichte Wanderung zu diesen besonderen Orten beginnt an der Piazza Caronti und führt dich entlang der Via Tridi bis zum Weg nach Piazzaga. Schnell lässt du die Dächer Tornos unter dir und genießt einen weiten Panoramablick auf den Comer See. Ein alter Pfad, teilweise von Steinmauern gesäumt, bringt dich zur Porta Travaina, einem antiken Torbogen aus Stein. Einer lokalen Legende nach entrichten Wanderer hier eine symbolische „Maut“, indem sie einen kleinen Stein, „un sasso“, in eine Nische im Tor legen. Kurz darauf überquerst du eine alte Steinbrücke und erreichst eine kleine Kapelle, wo ein Schild mit der Aufschrift „Inizio del sentiero archeologico“ dir den Weg weist.
Vorbei an verfallenen Steinhütten erreichst du bald das erste Avello. Es handelt sich um imposante Granitblöcke mit markanten, wannenförmigen Vertiefungen, die je nach Witterung mit Wasser gefüllt sind. Diese Felsblöcke, „Massi erratici“ genannt, wurden am Ende der Eiszeit von schmelzenden Gletschern hierher transportiert. Wer die Wannen einst in den Fels geschlagen hat, bleibt unklar; dass sie als Grabstätten dienten, ist eine Vermutung. Das Geheimnis dieser Relikte aus der Eiszeit ist bis heute nicht vollständig gelüftet. Der gut ausgeschilderte Weg, an dem kleine Tafeln Informationen zu Maßen und Geschichte der Felsen liefern, führt dich schließlich zum idyllischen Ortsteil Piazzaga auf 550 Metern Höhe. Der größte Felsblock auf dem Weg ist etwa zwei Meter hoch, und über eine Holzleiter kannst du sogar einen Blick in sein Inneres werfen.
Die Villa Pliniana: Ein Rätsel am Seeufer bei Torno
Nicht direkt in Torno, aber in seiner unmittelbaren Nähe und untrennbar mit der Region verbunden, liegt die Villa Pliniana. Dieses majestätische Anwesen aus dem 16. Jahrhundert scheint abgeschieden auf dem Wasser des südwestlichen Arms des Comer Sees zu schwimmen. Ihre Tore bleiben der Öffentlichkeit meist verschlossen, was ihre Aura des Geheimnisvollen noch verstärkt. Berühmt ist die Villa vor allem wegen einer merkwürdigen Quelle, die bereits Plinius der Jüngere (61–112 n. Chr.) in einem Brief an Licinius Sura beschrieb. Das Besondere: Die Quelle sprudelt in regelmäßigen Abständen und versiegt dann plötzlich wieder, ganz unabhängig von Regenfällen. Dieser ausführliche Brief ist auf einer großen Gedenktafel unter den weithin sichtbaren Arkaden der Villa in Marmor gemeißelt. Auch Plinius der Ältere (23–79 n. Chr.) erwähnte die Quelle in seinem Werk „Naturalis historia“. Später beschäftigte sich sogar Leonardo da Vinci mit diesem mysteriösen Naturphänomen.
Ein weiteres Rätsel ist eine kleine Grotte mit einer Bank, die direkt über der Quelle in den Fels geschlagen wurde. Die Villa Pliniana wurde 1573 über diesem Naturwunder erbaut und von Graf Anguissola erworben. Heute befindet sich das Anwesen in Privatbesitz und erstrahlt nach umfangreichen Renovierungsarbeiten in neuem Glanz. Über die Jahrhunderte zog die rätselhafte Quelle berühmte Besucher an, darunter Stendhal sowie die Komponisten Bellini und Liszt. Gioacchino Rossini soll hier im Jahr 1813 in nur wenigen Tagen die Oper „Tancredi“ komponiert haben. Die Fonte Pliniana selbst ist nur vom Wasser aus sichtbar; sie sprudelt unter dem Herrenhaus direkt in den See – wenn sie nicht gerade versiegt ist. Sie ist nicht zu verwechseln mit dem etwa 70 Meter hohen Wasserfall, der sich neben der Villa befindet. Um einen Blick auf die Villa Pliniana und andere Prachtbauten zu erhaschen, empfiehlt sich die Bootstour „Il Giro in battello del Primo Bacino“, die ab der Fährstation Como startet.
Torno am Comer See ist somit mehr als nur ein hübscher Ort. Es ist ein Fleckchen Erde, das seine Geschichten und Geheimnisse bewahrt hat und dich einlädt, auf Entdeckungsreise zu gehen – von heiligen Reliquien über mystische Felsengräber bis hin zu legendären Villen.
Häufige Fragen
Wissenswertes über Torno
Was macht Torno so besonders? Torno besticht durch seine beschauliche Atmosphäre, die im Kontrast zum nahen Como steht. Besondere Highlights sind die Kirche San Giovanni mit der Legende des Heiligen Nagels, die einzigartigen Avelli (Felsengräber) in der Umgebung und die Nähe zur mysteriösen Villa Pliniana.
Welche Legende verbirgt sich hinter dem Heiligen Nagel von Torno? Der Legende nach brachte Erzbischof Alemanno im Jahr 1099 einen Nagel vom Kreuz Jesu nach Torno. Als wiederholte Unwetter seine Weiterreise verhinderten, sah er dies als göttliches Zeichen, die Reliquie in Torno zu belassen, wo sie seither in der Kirche San Giovanni in einer Truhe mit sieben Schlössern aufbewahrt wird.
Kann man die Avelli in Torno besichtigen? Ja, die Avelli, einzigartige Felsengräber, können im Rahmen einer leichten Wanderung entdeckt werden. Der Weg beginnt an der Piazza Caronti in Torno und ist als „sentiero archeologico“ ausgeschildert. Er führt zu verschiedenen Granitblöcken mit wannenförmigen Vertiefungen.
Was ist die Villa Pliniana und ist sie zugänglich? Die Villa Pliniana ist ein historisches Anwesen aus dem 16. Jahrhundert bei Torno, berühmt für eine intermittierende Quelle. Die Villa selbst ist in Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich. Man kann sie jedoch gut vom See aus betrachten, beispielsweise während einer Bootstour.
Welche Rituale sind mit dem Heiligen Nagel in Torno verbunden? Der Heilige Nagel wird zweimal jährlich aus seiner Truhe geholt und ausgestellt: am ersten Sonntag im Mai (Fest des Heiligen Nagels) und am 24. Juni (Tag des Heiligen Johannes des Täufers). Ein Priester versenkt den Nagel dann in Wasser, weiht dieses und verteilt es nach der Messe.
Wo beginnt die Wanderung zu den Avelli Felsengräbern? Die Wanderung zu den Avelli startet an der Piazza Caronti in Torno. Von dort folgt man der Via Tridi bis zum Wegweiser nach Piazzaga und dem Schild „Inizio del sentiero archeologico“.
Was sind die „Massi erratici“ bei den Avelli? „Massi erratici“ sind erratische Felsen, also große Gesteinsblöcke, die während der Eiszeit von Gletschern über weite Strecken transportiert und an ihrem heutigen Ort abgelagert wurden. Die Avelli von Torno sind in solche Granitblöcke eingearbeitet.