Delbrück Sehenswürdigkeiten: Mehr als du erwartest

Delbrück – eine Stadt im Paderborner Land, die auf den ersten Blick vielleicht ländlich und ruhig wirkt, bei genauerem Hinsehen aber eine überraschende Vielfalt an Erlebnissen und Delbrück Sehenswürdigkeiten bereithält. Abseits der oft vermuteten Idylle aus Gänsen und Hühnern entfaltet sich hier ein Mosaik aus Geschichte, Kultur und ungewöhnlichen Begegnungen, das neugierig macht. Komm mit auf eine Entdeckungsreise durch Delbrück und seine charmanten Dörfer.

Das Herz von Delbrück: Ein schiefer Turm und historische Gassen

Im Zentrum der Stadt zieht sofort ein Bauwerk die Blicke auf sich: der Kirchturm von St. Johannes Baptist. Sein auffälligstes Merkmal ist seine Neigung. Der ursprünglich im 14. Jahrhundert aus Holz errichtete Turm hat sich über die Jahrhunderte witterungsbedingt verzogen, was ihm heute sein charakteristisches, schiefes Aussehen verleiht. Die Delbrücker nehmen es gelassen und haben ihrem Wahrzeichen sogar ein eigenes Lied gewidmet: »Wo de scheiwe Kirkturm gruißet in dat Land...«. Rund um die Kirche gruppieren sich eng die Häuser der Altstadt. Diese Anordnung bildete einst einen sogenannten Rundling, eine frühe Form der Verteidigungsanlage, zusätzlich geschützt durch ein Dornengestrüpp, den »Hagedorn«. In den Häusern der ehemaligen Kirchenburg, darunter das zweitälteste Pfarrhaus der Gegend, befanden sich Speicher und um 1600 sogar die erste Schule des Delbrücker Landes. Bei einer Pause im integrativen Café am Kirchplatz kannst du das Ensemble auf dich wirken lassen.

Spuren der Römer und ländliche Geselligkeit

Nur einen Katzensprung von Delbrück entfernt, im Ortsteil Anreppen, stößt du auf Spuren einer ganz anderen Epoche. Hier befand sich einst ein beachtliches Römerlager. Auf einer Fläche von 23 Hektar konnten rund 6.000 Soldaten stationiert werden, was der Stärke einer Legion entsprach. Errichtet wurde es für den späteren Kaiser Tiberius während der römischen Feldzüge in Germanien. Auch wenn heute keine originalen Begrenzungen mehr sichtbar sind, werden seit einigen Jahren Teile der Anlage rekonstruiert und können im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Wer es nach der Geschichtsstunde geselliger mag, findet im Nachbarort Sudhagen das »gastliche Dorf«. Dieses liebevoll gestaltete Ensemble aus rekonstruierten Fachwerkhäusern mit einem lauschigen Dorfplatz lädt zum Verweilen ein. An langen Tafeln kannst du hier deftige Speisen, Kuchen und regionales Bier genießen – besonders beliebt in den Sommermonaten und zur Vorweihnachtszeit. Ein Hofladen bietet zudem nette Andenken.

Tierische Begegnungen im Delbrücker Land

Das Delbrücker Land ist traditionell von Landwirtschaft geprägt. Doch neben der klassischen Geflügelzucht gibt es auch innovative Ideen. Die Familie Johanngieseker beispielsweise hat auf Alpakas umgesattelt. Nahe dem Wanderparkplatz am Steinhorster Becken weisen Schilder den Weg zu den »emsigen Alpakas« – eine Anspielung auf das Dorfmotto vom »emsigen Dorf« Steinhorst. Rund 15 der sanftmütigen Anden-Kamele mit den wuscheligen Frisuren leben hier. Du kannst sie aus der Nähe betrachten und nach Absprache auch streicheln. Familie Johanngieseker bietet zudem Alpaka-Touren rund um das Steinhorster Becken an, die etwa eineinhalb Stunden dauern, sowie Programme für Kindergeburtstage und Gruppen. Die beruhigende Wirkung der Tiere soll künftig auch Menschen mit Demenz zugutekommen – es gibt Pläne, die Alpakas bei Bedarf sogar in Altenheime zu bringen. Ein weiteres Highlight für Tier- und Naturfreunde ist der Seglingshof. Dieser Biolandhof, ein ehemaliger Meierhof aus dem 18. Jahrhundert, hat sich darauf spezialisiert, Kindern und Erwachsenen das Landleben auf spielerische Weise nahezubringen. Hier geht es um Spaß: Kälbchen mit der Flasche füttern, im Stroh toben, Hühner versorgen, Pferde streicheln und reiten oder eine Runde mit dem Trecker drehen.

Lebendige Traditionen und Feste

Auch wenn die Dörfer rund um Delbrück teilweise klein sind, wird hier Gemeinschaft und Kultur großgeschrieben. Zahlreiche Karnevals- und Schützenvereine sowie andere Verbünde sorgen für ein lebendiges Dorfleben und stabile Strukturen. Ein besonderer Höhepunkt im städtischen Kalender ist der Katharinenmarkt, der jedes Jahr im September stattfindet. Dann verwandelt sich die gesamte Innenstadt für ein Wochenende in einen großen Jahrmarkt, der Scharen von Besuchern anzieht und ein buntes Programm aus Frohsinn und Kommerz bietet. Delbrück zeigt sich hier von seiner geselligen Seite und feiert seine Traditionen.

Delbrück und seine Umgebung bieten also weit mehr als nur ländliche Ruhe. Von historischen Delbrück Sehenswürdigkeiten wie dem schiefen Kirchturm und dem Römerlager über gesellige Treffpunkte wie das gastliche Dorf bis hin zu besonderen Tiererlebnissen auf dem Alpakahof oder dem Seglingshof – hier gibt es viel zu entdecken.

Häufig gestellte Fragen zu Delbrück

Hier findest du Antworten auf einige häufige Fragen rund um deinen Besuch in Delbrück und Umgebung.

Sehenswürdigkeiten und Geschichte

Warum ist der Kirchturm in Delbrück schief? Der Kirchturm der Kirche St. Johannes Baptist in Delbrück ist schief, weil er ursprünglich um 1400 aus Holz gebaut wurde. Dieses Material hat sich über die Jahrhunderte aufgrund von Witterungseinflüssen verzogen und gebogen, was dem Turm seine heutige charakteristische Neigung verleiht. Der Rest der Kirche wurde mehrfach renoviert, der schiefe Kirchturm Delbrück blieb jedoch erhalten.

Was kann man im Römerlager Anreppen sehen? Das Römerlager Anreppen war ein großes Lager für etwa 6.000 römische Soldaten. Heute sind zwar keine Originalmauern mehr zu sehen, aber Teile der Anlage werden seit einigen Jahren rekonstruiert. Du kannst diese Rekonstruktionen besichtigen und bei Führungen mehr über die Geschichte des Lagers erfahren, das einst für den späteren Kaiser Tiberius errichtet wurde. Ein Besuch im Römerlager Anreppen gibt Einblicke in die Zeit der römischen Feldzüge.

Was ist ein Rundling in Delbrück? Der Bereich um die Kirche St. Johannes Baptist in der Altstadt Delbrück bildete früher einen sogenannten Rundling. Dabei handelt es sich um eine alte Verteidigungsanlage, bei der die Häuser (früher Speicherhäuser und das Pfarrhaus) eng im Kreis um die Kirche angeordnet waren. Dieser Ring wurde zusätzlich durch ein dichtes Dornengestrüpp, einen "Hagedorn", geschützt.

Ausflüge und Erlebnisse

Was ist das Besondere am "gastlichen Dorf" in Sudhagen? Das "gastliche Dorf" in Sudhagen ist ein Ensemble aus rekonstruierten Fachwerkhäusern rund um einen gemütlichen Dorfplatz. Das Besondere ist die Atmosphäre: Hier kannst du an langen Tafeln sitzen und deftige Speisen, hausgemachte Torten und Bier genießen. Es ist ein beliebter Treffpunkt, besonders im Sommer und zur Vorweihnachtszeit, und ideal für Ausflüge mit Familie oder Freunden. Ein Hofladen ergänzt das Angebot im Gastlichen Dorf Sudhagen.

Kann man in Delbrück Alpakas besuchen? Ja, in der Nähe des Steinhorster Beckens betreibt die Familie Johanngieseker einen Hof mit etwa 15 Alpakas, die "emsigen Alpakas". Du kannst die Tiere dort aus der Nähe anschauen und nach Absprache streicheln. Es werden auch Alpakas Delbrück Touren ums Steinhorster Becken sowie Programme für Kindergeburtstage und Gruppen angeboten.

Welche Aktivitäten für Kinder bietet der Seglingshof? Der Seglingshof ist ein Biolandhof, der sich als Erlebnisort besonders an Kinder richtet. Hier können Kinder Landwirtschaft spielerisch entdecken: Kälbchen mit der Flasche füttern, im Stroh toben und Höhlen bauen, Hühner füttern, Pferde streicheln und reiten, mit dem Traktor fahren oder Gokarts nutzen. Der Fokus liegt auf Spaß und direktem Erleben der Natur und Tiere auf dem Bauernhof Delbrück.

Wann findet der Katharinenmarkt in Delbrück statt? Der Katharinenmarkt Delbrück findet traditionell jedes Jahr im September statt. An diesem Wochenende verwandelt sich die Innenstadt von Delbrück in einen großen Jahrmarkt mit einem bunten Programm, der zahlreiche Besucher anzieht.