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Fort Breendonk Gedenkstätte: Ein Ort der Erinnerung bei Willebroek

Nahe Willebroek liegt Fort Breendonk, eine ehemalige Bunkerfestung mit einer erschütternden Geschichte als NS-Auffanglager. Heute ist es eine nationale Gedenkstätte und ein wichtiger Ort des Gedenkens in Belgien. Unsere FAQs beantworten deine wichtigsten Fragen zum Besuch.

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Alles über Willebroek

Willebroek, eine Ortschaft unweit von Antwerpen, birgt in seiner unmittelbaren Nähe einen Ort von tiefgreifender historischer Bedeutung: Fort Breendonk. Etwa 20 Kilometer südlich des Antwerpener Stadtzentrums gelegen, unterscheidet sich diese Anlage markant von älteren Festungsbauten. Es handelt sich nicht um eine sternförmige Schanze nach Vauban, sondern um eine massive Bunkerfestung, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus Beton errichtet wurde. Ursprünglich war das Fort größtenteils in die Erde eingelassen und von einem breiten Wassergraben umgeben, der als Hindernis für Panzer konzipiert war. Diese baulichen Merkmale allein machen es zu einem ungewöhnlichen Zeugnis militärischer Architektur jener Epoche.

Vom Hauptquartier zur Gedenkstätte: Die wechselvolle Geschichte Fort Breendonks

Die wahre Bekanntheit, die später in traurige Berühmtheit umschlug, erlangte Fort Breendonk während des Zweiten Weltkriegs. Nach dem deutschen Überfall auf Belgien am 10. Mai 1940 diente es kurzzeitig als Hauptquartier der belgischen Streitkräfte. Von hier aus richtete König Leopold III. eine Proklamation an sein Volk. In den darauffolgenden 18 Tagen des Krieges spielte das Fort eine strategische Rolle, indem es acht Tage lang den Rückzug der belgischen Armee hinter die Schelde deckte, bis Antwerpen schließlich fiel.

Diese militärische Episode war jedoch nur der Auftakt zu einem weitaus dunkleren Kapitel. Bereits im September 1940 etablierte die deutsche Gestapo in den massiven Betonmauern ein sogenanntes Auffanglager. Bis August 1944 nutzten die Sicherheitspolizei (Sipo-SD) und die SS das Fort als Haftort für etwa 3.600 Menschen aus über 20 Nationen. Die Zusammensetzung der Häftlinge änderte sich im Laufe der Zeit: Im ersten Jahr bestand rund die Hälfte aus jüdischen Gefangenen, später waren es überwiegend politische Häftlinge, insbesondere Mitglieder des belgischen Widerstands. Die Bedingungen im Lager waren brutal. Nur etwa die Hälfte der Inhaftierten überlebte den Krieg. Mindestens 101 Menschen kamen direkt in Breendonk durch Unterernährung, systematische Misshandlungen oder Zwangsarbeit ums Leben. Weitere 180 Gefangene wurden hingerichtet, entweder durch Erhängen oder Erschießen. Für die meisten Häftlinge war Breendonk jedoch nur eine Zwischenstation. Ab 1942 wurden viele in die Dossin-Kaserne im nahegelegenen Mechelen verlegt, die als zentrales Sammellager für die Deportationen aus Belgien diente. Von dort aus wurden sie in Vernichtungslager wie Auschwitz oder Konzentrationslager wie Buchenwald, Dora-Mittelbau und Mauthausen verschleppt.

Ein Ort des Gedenkens und Lernens

Unter den Mauern von Fort Breendonk litten auch bekannte Persönlichkeiten. Der österreichische Schriftsteller und Widerstandskämpfer Jean Améry war hier inhaftiert, ebenso wie die kommunistische Anwältin und Frauenrechtlerin Betty Depelsenaire. Eine besonders bemerkenswerte Geschichte ist die von Youra Lichwitz. Ihm gelang am 19. April 1943, nur mit einer Pistole bewaffnet, ein waghalsiger Akt des Widerstands: Er stoppte den 20. Deportationszug von Mechelen nach Auschwitz und ermöglichte 231 zum Tode verurteilten Menschen die Flucht.

Schon kurz nach Kriegsende, im Sommer 1947, erkannte man die Bedeutung dieses Ortes und erklärte Fort Breendonk zur Nationalen Gedenkstätte. Heute zählt es zu den am besten erhaltenen Lagern seiner Art in Europa und ist Teil des War Heritage Institute, einer Institution, die sich der Bewahrung des militärischen Erbes Belgiens widmet. Ein Besuch der Fort Breendonk Gedenkstätte ist eine tief bewegende Erfahrung. Die gut erhaltenen Strukturen – die Zellen, die Verhörräume, der Exekutionsplatz – vermitteln einen beklemmenden Eindruck von den Schrecken, die sich hier ereigneten. Es ist ein Ort, der zur Reflexion über die dunkelsten Kapitel der europäischen Geschichte anregt und die Erinnerung an die Opfer wachhält. Wenn du dich für Willebroek Sehenswürdigkeiten mit historischer Tiefe interessierst, ist dieser Ort von zentraler Bedeutung.

Häufige Fragen

Häufig gestellte Fragen zu Fort Breendonk

Was ist das Besondere an Fort Breendonk bei Willebroek? Fort Breendonk ist eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaute Beton-Bunkerfestung nahe Willebroek. Ihre Besonderheit liegt in ihrer doppelten Geschichte: erst als belgisches Hauptquartier zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, dann als brutales Auffang- und Durchgangslager der Gestapo und SS. Heute ist es eine der am besten erhaltenen NS-Gedenkstätten in Europa.

Welche Rolle spielte Fort Breendonk im Zweiten Weltkrieg? Nach dem deutschen Überfall 1940 war es kurzzeitig Hauptquartier des belgischen Königs und deckte den militärischen Rückzug. Ab September 1940 bis August 1944 nutzten Sipo-SD und SS es als Haftlager für ca. 3.600 Menschen, darunter Juden und politische Gefangene, von denen viele misshandelt, ermordet oder in Vernichtungslager deportiert wurden.

Wer waren die Häftlinge in Fort Breendonk? Die Häftlinge kamen aus über 20 Nationen. Im ersten Jahr war etwa die Hälfte jüdisch. Später waren es überwiegend politische Gefangene, vor allem Mitglieder des belgischen Widerstands. Prominente Insassen waren Jean Améry, Betty Depelsenaire und Youra Lichwitz.

Kann man Fort Breendonk heute besuchen? Ja, Fort Breendonk wurde 1947 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt und ist heute als Teil des War Heritage Institute für Besucher zugänglich. Es dient als Museum und Ort der Erinnerung.

Warum ist Fort Breendonk eine wichtige Gedenkstätte? Es ist ein authentischer Ort, der die Brutalität der NS-Besatzung und des Lagersystems dokumentiert. Als eine der am besten erhaltenen Anlagen dieser Art in Europa ermöglicht die Fort Breendonk Gedenkstätte ein tiefes Verständnis der Geschehnisse und dient als Mahnmal gegen das Vergessen.

Wo genau liegt Fort Breendonk? Fort Breendonk liegt etwa 20 Kilometer südlich des Stadtzentrums von Antwerpen, in der Nähe von Willebroek, Belgien. Es ist von einem breiten Wassergraben umgeben.

Wer war Youra Lichwitz? Youra Lichwitz war ein Häftling in Fort Breendonk. Er wurde bekannt durch eine mutige Aktion am 19. April 1943, als es ihm gelang, den 20. Deportationszug von Mechelen nach Auschwitz zu stoppen, was 231 Menschen die Flucht ermöglichte.